Zins-Kommentar von Neuwirth Finance: "Reflation macht sich breit"

Die designierte Währungsunion und die Vereinigten Staaten verzeichneten in den letzten Monaten derartige Preissteigerungen, dass der Begriff Reflation, also eine aktiv auf Vermeidung von Deflation (Sinken des Preisniveaus) ausgerichtete Wirtschaftspolitik, immer häufiger in der Medien- und Finanzwelt zu hören ist. Die Rückkehr der Inflation zeichnet sich auch als globaler Trend ab, so merkt Kurt Neuwirth, Geschäftsführer von Neuwirth Finance, in einem Zinskommentar an.

Von einem globalen Phänomen zu sprechen mag zu pathetisch sein, doch in den USA lag die Inflation im Januar bei 2,5 Prozent, in Großbritannien bei 1,8 Prozent. Sogar Deutschland überraschte im Januar mit 1,9 Prozent. Das Inflationsziel von zwei Prozent sei somit in vielen Ländern erreicht und es gibt zumindest erste Anzeichen für Gegenmaßnahmen in Amerika. Doch worauf beruht der plötzliche weltweite Anstieg der Verbraucherpreise?

Eine große Rolle spielten die erhöhten Energiepreise. Doch die USA profitierten auch von einer Beschleunigung des realen Wachstums und einer erhöhten Investitionsnachfrage. In der Währungsunion sehe es dagegen anders aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) fokussiere sich auf die Kerninflation, das heißt ohne schwankende Preise wie Lebensmittel oder Energie. Diese stagniere um 0,9 Prozent und konnte noch nicht innerhalb der letzten zwölf Monate signifikante Sprünge nach oben machen. Somit sei nicht mit einer vorzeitigen Beendigung des Anleiheprogrammes zu rechnen.

Für den Anleihenmarkt bedeute Inflation generell einen steigenden Renditenverlauf und damit fallende Kurse. Die Entwicklung hiesiger Anleihen hänge stark von den Entscheidungen der EZB ab. Zumindest bis Ende 2017 werde die EZB durch Quantitve Easing (QE) die Renditen weiter drücken können. Die treibenden Inflationszahlen hätten jedoch bis heute kaum Auswirkungen auf den Verlauf vieler Anleihen. Besonders die Renditeentwicklung kurzfristiger Anleihen werde durch erwartete Käufe der EZB am vorderen Ende der Bondkurve gedrückt. Auch spielten politische Unsicherheiten wie die Wahlen in Frankreich oder in den Niederlanden eine diskutierte Rolle. Doch in den nächsten Wochen sollte der generelle Preisanstieg auch in den Inflationsdaten zu sehen sein und dann werde der Rentenmarkt reagieren, sollten nicht schwerwiegendere Faktoren zum Tragen kommen.

Beruhe der Inflationsanstieg nicht nur auf den kurzfristig gestiegenen Energiepreisen, werde auch die EZB reagieren und das Anleihekaufprogramm häppchenweise zurückschrauben. Doch vor 2018 wird dies laut Neuwirth höchstwahrscheinlich nicht passieren. Sollte die FED die Zinsen anheben, könnte das über einen teureren Dollar zu mehr Inflation in anderen Ländern führen, die viele Güter in Dollar importieren. Amerika werde demnach Taktgeber für diverse Länder sein. Durch die Dependenzen zwischen Europa und den USA werde auch die Währungsunion früher oder später die Zinsen anheben. Von einer echten Zinswende wird in dem Kommentar weder in den USA noch in Euroland ausgegangen. Echte Zinswenden lägen nur vor, wenn eine Volkswirtschaft beginne „heiß“ zu laufen.

Quelle: Zinskommentar von Neuwirth Finance

Die Neuwirth Finance GmbH wurde 2001 gegründet und ist ein unabhängiges Beratungshaus. Die Kernkompetenz der Gesellschaft mit Sitz in Starnberg liegt im Bereich der flexiblen Immobilienfinanzierung. (mb1)

www.neuwirth.de

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