Zinskommentar: Jagd nach Rekorden an US-Börse könnte bald vorbei sein

Noch nie waren amerikanische Unternehmen so hoch verschuldet wie heute. Hinzu kommt die Senkung der Unternehmensgewinnsteuer von 35 auf 15 Prozent, die weiteres Geld in die Bilanzen pumpt. Doch die Mittel werden nicht nur für Investitionen genutzt, sondern in Aktienrückkaufprogramme gesteckt. Damit steigt die Gefahr einer Blase am Aktien- und Unternehmensanleihemarkt, so heißt es im Zinskommentar des Beratungshauses Neuwirth.

Der Drei-Monats-Euribor steht, wie auch die vergangenen Wochen, nahezu unverändert bei minus 0,317 Prozent. Bis Mitte 2019 werde eine Seitwärtsbewegung erwartet, danach eine leichte Tendenz Richtung minus 0,20 Prozent, da die Erwartung vom Ausstieg am Quantitative Easing den kurzfristigen Zins sukzessive anheben werde. Der zehnjährige SWAP-Satz pendelt wieder nach unten und liegt bei 0,95 Prozent.

In den vergangenen zehn Jahren erlebte der amerikanische Aktienmarkt eine bisher ungesehene Wertsteigerung. Seit Oktober 2008 konnte sich der Kurs des S&P 500 fast verdreifachen und residiert inzwischen 70 Prozent über dem Wert vor der letzten Finanzkrise. Das niedrige Zinsumfeld sorgte nicht nur für eine Kapitalverschiebung von Anleihemärkten hin zu Aktienmärkten, sondern ermöglichte auch Unternehmen sich günstig zu verschulden, um Aktienrückkaufprogramme zu finanzieren. Beide Effekte seien bis heute tragende Säulen der Wachstumsrallye am amerikanischen Aktienmarkt.

Die ausstehenden Schulden in Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegen derzeit bei über 45 Prozent und befinden sich damit schon über dem Niveau der Finanzkrise 2008 oder der Dotcom-Blase Anfang der 2000er. Auf über 9,1 Billionen Dollar beläuft sich inzwischen der Schuldenberg. Die günstigen Finanzierungsbedingungen und die von der der amerikanischen Regierung erlassene Steuerreform ermöglichten es Unternehmen liquide Mittel in milliardenschwere Aktienpakete oder Übernahmen zu investieren. Bis zu Ende dieses Jahres könnten sich die Ankündigungen von Aktienrückkäufen auf über eine Billionen Dollar belaufen. Aktienrückkaufprogramme dienten vor allem der Kurspflege und stellten eine attraktive Alternative gegenüber Dividendenausschüttungen dar, da kein Kapital aus dem Unternehmen fließt. Dennoch mache es langfristig mehr Sinn vorhandene Geldreserven in das eigene Geschäftsmodell zu investieren, um nachhaltig Profite zu erwirtschaften.

Derartige Aktienkäufe seien mit Hinblick auf die aktuelle Marktsituation alles andere als günstig; die meisten Aktien seien überbewertet. Problematisch werde es dann, wenn die Aktienrückkaufprogramme durch Schulden finanziert worden sind. Die Straffung der amerikanischen Geldpolitik könnte zu Ausfällen führen und damit einhergehende Aktienverkäufe für massive Verluste sorgen. Sinkende Investitionen und Entlassungen könnten die Abwärtsspirale weiter verschlimmern. Zudem wurden viele Schuldtitel in Investitionspakete eingebettet und von großen institutionellen Investoren erworben. Letztendlich hänge alles an weiteren Zinsanhebungen der amerikanischen Notenbank. Mit jedem Zinsschritt nach oben steige die Gefahr, dass die Blase am US-Unternehmensanleihemarkt platzt und ein Kursabsturz am Aktienmarkt erlebt werde. „Und wenn Amerika leicht hustet, bekommt Europa wieder eine starke Grippe“, so heißt es im Kommentar. Somit bliebe der Traum vieler Marktteilnehmer von steigenden Zinsen noch lange unerfüllt.

Quelle: Pressemitteilung Neuwirth Finance

Die Neuwirth Finance GmbH mit Sitz in Starnberg ist ein unabhängiges Beratungshaus und im Bereich der Immobilienfinanzierung tätig. (mb1)

www.neuwirth.de

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