Zu geringe Liquidität bei Unternehmensanleihen
Mit 58,6 Prozent bewertet die Mehrheit der Investment-Professionals die Liquiditätssituation an den Märkten für Unternehmensanleihen als problematisch oder sehr problematisch. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Freitagsfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Assetmanagment (DVFA). Knapp ein Drittel (31,2 Prozent) schätzt die Lage neutral ein, unproblematisch oder sehr unproblematisch ist die Situation laut 12,5 Prozent der Befragten.
Viel diskutiert wird momentan die Wirkung des Ankaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB). Einen negativen Effekt auf die Liquidität am Markt für Unternehmensanleihen befürchten 40,6 Prozent der Investment Professionals. Um die Hälfte weniger, 21,1 Prozent, rechnen damit, dass das Programm die Liquidität verbessern kann. Keinen nennenswerten Effekt auf den Markt für Unternehmensanleihen erwarten 38,3 Prozent der Befragten. In Kommentaren wurde ergänzend auf die unterschiedliche Marktsegmente verwiesen. So laufe der Primärmarkt gut, aber im Sekundärmarkt sei die Liquidität zuletzt stark zurückgegangen. Auch sei in diesem Zusammenhang der Effekt der neuen Regulierungsvorschriften für Banken nicht zu unterschätzen.
„Die Investment-Professionals werden die Wirkung des EZB-Ankaufprogramms weiterhin sehr genau verfolgen. Denn ein Austrocknen des volkswirtschaftlich bedeutenden Markts für Unternehmensanleihen ginge weit über einen bloßen Kollateralschaden hinaus“, kommentiert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA.
Quelle: Pressemitteilung DVFA
Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Assetmanagement (DVFA) e.V. ist eine Standesorganisation der Investment-Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten mit 1.400 Mitgliedern. Der Verband engagiert sich für die Professionalisierung des Investment-Berufsstandes, erarbeitet Standards und fördert den Finance-Nachwuchs. Der Verband ist international verankert. Er ist Mitglied von EFFAS - European Federation of Financial Analysts Societies mit über 17.000 Investment Professionals europaweit, und auch Mitglied bei der ACIIA - Association of Certified International Investment Analysts, einem Netzwerk mit 100.000 Investment Professionals weltweit. (JF1)