Zweitbeste Performance der vergangenen Dekade am Retail-Investmentmarkt
Am deutschen Retail-Investmentmarkt wurde mit einem Umsatz von 8,9 Milliarden Euro das überdurchschnittliche Vorjahresergebnis um vier Prozent übertroffen und nach dem Jahr 2015 die zweitbeste Marke der vergangenen zehn Jahre gesetzt, so eine Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Entscheidend befeuert wurde der Umsatz allerdings durch die Fusion von Karstadt und Kaufhof, ohne die ein derartiges Resultat nicht möglich gewesen wäre“, sagt Christoph Scharf, Geschäftsführer bei BNPPRE und Head of Retail Services. Erfreulich sei jedoch, dass sich nicht nur die registrierten Portfolio-Deals (3,9 Milliarden Euro), sondern auch die Einzelverkäufe (4,9 Milliarden Euro) knapp 48 Prozent beziehungsweise fast sieben Prozent über dem langjährigen Schnitt einordnen.
Das Investmentvolumen an den A-Standorten ist in keiner Assetklasse so signifikant gestiegen wie im Retailsegment: Insgesamt wurden 3,21 Milliarden Euro und damit 50 Prozent mehr in die großen Metropolen investiert. Mit knapp 1,1 Milliarden Euro setzt sich Berlin an die Spitze. Auf den zweiten Rang schiebt sich die Hansestadt Hamburg, die ein Volumen von 629 Millionen Euro generiert und dabei sogar auf eine vergleichbare Anzahl an einzelnen Verkäufen wie Berlin kommt. Jeweils über 300 Millionen Euro flossen zudem nach Köln (388 Millionen Euro), München (358 Millionen Euro), Stuttgart (329 Millionen Euro) und Düsseldorf (314 Millionen Euro). Lediglich die Main-Metropole Frankfurt (128 Millionen Euro) erreicht im Städtevergleich ein deutlich niedrigeres Volumen, kann ihr Ergebnis aber dennoch fast verdoppeln.
Aufgrund der Fusion von Karstadt und Kaufhof hat sich das Volumen der Kaufhäuser im Vorjahresvergleich fast versechsfacht und einen Anteil von rund 24 Prozent erreicht. Dennoch liegen sie hinter Fach– und Supermärkte, die einen Anteilig von 34 Prozent auf sich vereinen und trotz eines Rückgangs von 18 Prozent die Drei-Milliarden-Euro-Marke knacken. Weitere rund 27 Prozent steuern Geschäftshäuser bei, Shopping Center sind mit knapp 15 Prozent beteiligt.
Nach der kontinuierlichen Yield Compression der vorangegangenen Jahre haben sich die Netto-Spitzenrenditen für Retail-Investments im Jahresverlauf verfestigt. Über die A-Standorte betrachtet, war im Jahresvergleich dennoch ein Rückgang in einigen Top-Städten zu beobachten. Sowohl in Berlin als auch in München, die mit 2,90 Prozent an der Spitze der großen Städte stehen, wurde mittlerweile die Drei-Prozent-Marke geknackt. Knapp dahinter schließen sich Hamburg mit 3,00 Prozent und Frankfurt mit 3,10 Prozent an. Düsseldorf und Köln sowie auch Stuttgart notieren jeweils bei 3,20 Prozent. In den übrigen Marktsegmenten verzeichneten Fachmarktzentren und einzelne Fachmärkte in den vergangenen drei Monaten Rückgänge um zehn Basispunkte auf 4,50 Prozent beziehungsweise 5,30 Prozent. Die Netto-Spitzenrendite für Shopping Center liegt dagegen aktuell wie bereits vor zwölf Monaten bei 4,00 Prozent.
„Insgesamt befinden sich Retail-Investments auf dem besten Wege, ein deutlich überdurchschnittliches Resultat zum Jahresende zu erzielen. Auch wenn die Fusion von Karstadt und Kaufhof spürbar auf die Bilanz nach neun Monaten eingewirkt hat, liegen auch einzelne Verkäufe über dem langjährigen Schnitt. Gerade an den A-Standorten bleiben Investments, soweit die Lage und das Produkt stimmen, bei Anlegern von hoher Attraktivität - sei es ein Shopping Center wie zum Beispiel Das Schloss in Berlin oder auch eine Einkaufspassage wie unter anderem das Hanseviertel in Hamburg. Im Hinblick auf die Spitzenrenditen sind kurzfristig keine signifikanten Veränderungen abzusehen“, so Nico Keller, Geschäftsführer bei BNPPRE und Co-Head Investment.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)