Bausparverträge: Provisionen teilen kommt für die Branche nicht in Frage
Am 1. Juni 2015 berichtete das „Handelsblatt“ in seiner Online-Ausgabe, dass Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung, sein neues Vertriebsmodell von Bausparverträgen beendet und sein Vergleichsportal Meinbausparvertrag.de abschaltet. Auf dieser Seite teilte er zum Start seine Provisionen von 1,0 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme mit den Kunden. Zuvor hatte er erfolgreich bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Änderung der Auslegungsentscheidung aus dem Jahre 2005 angemahnt, die einer Weitergabe der Gebühr im Wege stand.
Nachdem Herbst auf wenig Gegenliebe in der Branche stieß - „Wir sehen dafür keine Notwendigkeit“, so ein Sprecher des Verbandes der Privaten Bausparkassen - verzichtete Herbst auf sein Modell der Provisionsteilung und bot stattdessen seinen Kunden „ein Dankeschön zwischen 25 Euro und 150 Euro“ und eine gemeinnützige Spende als Ausgleich an. Aber auch dies ließ die Bausparkassen nicht kooperativer werden. „Die Branche hat nach der Entscheidung begonnen, uns zu blockieren, wo es nur ging. Deshalb ziehen wir uns zurück“, erklärt Herbst die Beendigung seiner Unternehmung. Eine Bausparkasse weigerte sich, neue Verträge von einem Kooperationspartner anzunehmen, solange er mit Herbst zusammenarbeite. Eine andere untersagte Herbst und seinem Partner die Verwendung von Logo und Firmennamen.
„Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif für einen fairen Vertrieb dieser Produkte“, sagt Herbst.