BSI-Kongress: AIF noch in den Kinderschuhen
Am 8. Februar 2015 erschien in der „Welt am Sonntag“ ein Artikel unter dem Titel „Eine Branche am Boden“. Berichtet wurde hierin von dem Kongress des Bundesverbands Sachwerte Und investmentvermögen (BSI), der am 3. Februar 2015 in Frankfurt am Main eröffnet wurde. Das Treffen der Branche stand im Zeichen der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) im Juli 2013 und dessen Auswirkungen auf den Kapitalanlagemarkt. Das KAGB wurde eingeführt um „Lug und Betrug“ Einhalt zu gebieten – Skandale wie „Wölbern“ oder „S&K“ sollten der Vergangenheit angehören. Allerdings treten Privatanleger gerade wegen der teils sehr verlustreichen Vergangenheit auch der „neuen“ regulierten Welt skeptisch gegenüber und investieren sehr viel verhaltener als noch in den vergangenen Jahren. So verzeichnen die ehemals teils wenig regulierten Geschlossenen Beteiligungen, die nach KAGB zugelassen Alternative Investmentfonds (AIF) heißen, nur noch Millionen- und nicht mehr Milliardenzuflüsse.
Ausgebremst fühlen sich einige Branchenvertreter von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Der Finanzaufsicht, die seit dem Inkrafttreten des KAGB mit der Prüfung und der Gestattung von den für notwendigen Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGen) befasst ist, werde vorgeworfen, die Angebote nicht ausreichend auf ihre Rentabilität zu prüfen. In der Regel stecke hinter einem nicht laufenden Fonds weniger ein Betrug als eine zu optimistische Prognose. Stattdessen gäbe es Scherereien mit der Bafin beispielsweise wegen der ästhetischen Gestaltung von Verkaufsprospekten. Im Ergebnis bliebe der von der Branche begrüßte und politisch gewollte Anlegerschutz trotz aller Regularien auf der Strecke.
Aber es gab auch positive Stimmen. So blickt die Zentral Boden Immobilien-Gruppe (ZBI) auf ein positives Geschäftsjahr 2014. Man habe seit Vertriebsstart Anfang Dezember 2014 bereits 30 Millionen Euro Eigenkapital akquiriert und damit den besten Fondsstart der Unternehmensgeschichte hingelegt. Wie die ZBI, die sich auf Wohnungsfonds spezialisiert hat, ist auch der Fondsinitiator Bouwfonds Investment Management positiv gestimmt. Bouwfonds investiert in Parkhäuser in den Niederlanden und setzt bewusst nicht auch Blindpools, bei denen Investoren ihr Kapital zur Verfügung stellen, ohne zu wissen, in welche Objekte letztlich investiert wird. Nun heißt es, „durch Leistung überzeugen und Kunden zurückgewinnen“, motiviert BSI-Hauptgeschäftsführer Eric Romba die Kongress-Teilnehmer.