Chancen im weltweiten Gesundheitsmarkt
„Der globale Gesundheitsmarkt wächst langfristig stabil und weitgehend konjunkturunabhängig, vor allem dank des demografischen Wandels“, sagt Gilberto Mei, Vertriebsdirektor bei Apoasset Management, in einem Interview mit dem Magazin „Fonds Spezial“ (Ausgabe 1/2020). Das Magazin wird herausgegeben von dem Online-Fondsvermittler Fondsdiscount.de und dem Finanz- und Wirtschaftsportal wallstreet.online capital. Laut Mei dürfte der Markt bis 2030 um etwa sechs Prozent pro Jahr zulegen und damit stärker als die Weltwirtschaft insgesamt.
Gesundheit sei ein so hochbewertetes Gut, dass es nicht nur eine wirtschaftliche Sichtweise darauf gebe, sondern auch eine soziale Komponente beinhalte. Die Bereitstellung von Gesundheitsleistungen in entwickelten Industriestaaten mit sowohl ihrer Überalterung und den Begleiterscheinungen als auch Erkrankungen, Stichwort „Zivilisationskrankheiten“, und die damit einhergehenden Kosten seien ein Wachstumstreiber des Gesundheitsmarktes.
Inwieweit sich der Klimawandel auf die Gesundheit auswirken wird, sei derzeit schwer einzuschätzen. Die zunehmende Problematik der Krankheitsübertragungen durch Insekten wäre ein logischer Zusammenhang. Dort seien sicherlich die Firmen im Blickfeld, die sich mit präventiven Maßnahmen, also zum Beispiel der Erforschung und Herstellung von Impfstoffen, als auch mit der Behandlung derart hervorgerufener Erkrankungen befassen. Wie groß die Nachfrage sein wird, sei allerdings zuverlässig nicht prognostizierbar.
Langfristig den Gesundheitsmarkt revolutionieren könnte laut Mei der Bereich „Digital Health“, also das Zusammenkommen der digitalen Welt mit der Gesundheit. Das sei keine technische Spielerei, sondern absolut nötig, um den Kostendruck in den Gesundheitssystemen in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus bieten laut Interview neue Technologien Behandlungsmöglichkeiten, die viel bessere Ergebnisse als bisher erzielen können. Die Möglichkeiten reichten von der digitalen Gesundheitsakte bis zum Medizinroboter. Beim globalen Umsatz mit „mHealth“, also mit medizinischen Services auf mobilen Geräten, rechnen Schätzungen mit einem jährlichen Wachstum von über 40 Prozent bis 2025. Der Markt für Künstliche Intelligenz in der Medizin, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Medikamente oder bei Diagnosen, solle im gleichen Zeitraum sogar um rund 50 Prozent pro Jahr zunehmen. (MB)