Erster Robo-Advisor Deutschlands beantragt Insolvenz
Im November 2016 hatte der Online-Vermögensmanger Cashboard eine Finanzspritze in Höhe von drei Millionen Euro erhalten, nun hat er beim Amtsgericht Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt. Das meldet das Nachrichtenportal „Fonds professionell online“ am 12. Mai 2017. Die Gründe für die Insolvenz seien nicht bekannt. Dem Vernehmen nach habe es um das Berliner Start-up zuletzt eher schlecht gestanden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Torsten Martini bestellt.
Anders als die meisten anderen Anbieter einer digitalen, auf Algorithmen basierenden Geldanlage setzte das Unternehmen nicht nur auf börsengehandelte Indexfonds, die bei der Ebase als Depotbank lagerten, sondern empfahl seinen Kunden ein breites Spektrum an Anlageprodukten. So konnten sich Anleger an Crowdfunding-Projekten beteiligen. Zudem warb das Unternehmen lange Zeit mit einer Mindestverzinsung von zwei Prozent pro Jahr. Cashboard selbst finanzierte sich im Wesentlichen über eine erfolgsabhängige Gebühr.
Laut „Fonds professionell online“ war die Performance der Cashboard-Musterportfolios nicht schlecht. So habe der Robo-Advisor im Zwölf-Monats-Zeitraum von Anfang Mai 2016 bis Ende April 2017 beim Echtgeld-Test von „Brokervergleich.de“ eine Wertentwicklung von neun Prozent erzielt. Zum Vergleich: Mitbewerber wie Scalable oder Quirion erzielten 9,8 Prozent beziehungsweise 9,6 Prozent. Spitzenreiter Whitebox verbuchte allerdings eine Performance von 13,3 Prozent. (JF)