Fondsbörse Deutschland startet digitalisierte Zeichnungsplattform
In der Kapitalanlagezeitung EXXECNEWS erschien am 13. Februar 2017 ein Gastbeitrag von Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler, Hamburg. Er skizziert darin das Konzept der Fondsbörse Deutschland für eine neue Onlineplattform zur Zeichnung alternativer Investmentfonds nun auch auf dem Erstmarkt. In einer Beta-Version ermöglicht die neue Transaktionsplattform www.erstmarkt.de die vollständige digitale Zeichnung von Sachwertinvestments.
Das Projekt, erstmals eine voll digitalisierte Zeichnungsplattform für alternative Investments zu entwickeln, sei ein komplexes Unterfangen gewesen. Rund zwölf Monate haben Experten der Fondsbörse Deutschland und externe Dienstleister aus den Bereichen Recht, Abwicklung, IT-Sicherheit, Vertrieb sowie Marketing und Kommunikation einen Prozess aufgesetzt und in einer Transaktionsplattform gebündelt. Ab Ende Februar geht diese Plattform online und Kunden können erstmalig Sachwertinvestments sicher und börsenüberwacht über das Internet zeichnen.
In einer Betaphase, die zunächst auf rund ein halbes Jahr begrenzt ist, werden die Erfahrungen von Kunden und Produktanbietern gesammelt und ausgewertet. Noch im dritten Quartal werden alle notwendigen Prozesse auf ihre Ablaufgeschwindigkeit und Verständlichkeit geprüft und in einer endgültigen Variante angepasst. Nach den Sommermonaten stehe dann dem Erstmarkt eine Transaktionsplattform zur Verfügung, die interne Prozesse und externe Usability bestmöglich vereine.
Doch welche Beweggründe waren ausschlaggebend dafür, dass die Fondsbörse Deutschland nun auch im Erstmarkt als neutraler Dienstleister eine Transaktionsplattform aufbaut? Als Marktführer im Zweitmarkt für alternative Investmentfonds habe das Maklerunternehmen natürlich auch den Erstmarkt stets im Blick. So habe sich zunächst im Zuge der Schiffskrise und später aufgrund der Regulierung eine zunehmende Konsolidierung des Marktes beobachten lassen. Die Zahl der Emittenten reduzierte sich deutlich und zeitweise gab es im Prinzip keinerlei qualitativ hochwertige Neuemissionen mehr. Auf lange Sicht würde eine Fortsetzung dieser Entwicklung auch den Zweitmarkt beeinflussen. Aus diesem Grund habe die Fondsbörse Deutschland die Initiative übernommen und nutzte ihre Erfahrungen und Prozesse aus dem Zweitmarkthandel und übertrug diese auf den Erstmarkt. Die Fondsbörse Deutschland ist davon überzeugt, dass nur ein unabhängiger Finanzdienstleister, der börsenseitig überwacht wird, das Vertrauen in die Anlageklasse zurückbringen könne, die notwendig ist, um neue Kunden zu gewinnen.
Natürlich sei der dahinterliegende Prozess im Rahmen der Regulierung von Finanzanlagen wesentlich komplexer als eine schlichte Überweisung, aber das Prinzip der Onlinezeichnung für den Kunden sollte möglichst intuitiv und einfach gehalten werden. Für die rechts- und datensichere Umsetzung habe die Fondsbörse Deutschland einen erfahrenen Partner gewählt. In sechs Schritten wird der Zeichnungsprozess auf der Plattform erstmarkt.de realisiert. Dabei werden die Erfahrungen der potenziellen Anleger abgefragt, persönliche Daten erfasst, eine Identifikation durchgeführt und Informationen zum jeweiligen Fonds bereitgestellt.
Die Vorteile liegen für Gadeberg auf der Hand: Mit einem digitalen Prozess, der jeder Zeit ortsunabhängig durchgeführt werden kann, werde dem Anleger mehr Flexibilität bei der Zeichnung alternativer Investmentfonds geboten. Auch könne er den Zeichnungsprozess wann immer er möchte unterbrechen und später fortsetzen. Die Transparenz und die Rechtssicherheit werde durch übersichtliche Einzelschritte des Zeichnungsprozesses gewährleistet, die entsprechend des Wertpapierhandelsgesetzes aufgesetzt wurden. Nach einem persönlichen Login befindet sich der Kunde in einem gesicherten Bereich und kann dort auf all seine persönlichen Daten ebenso wie auf Informationen zu bereits gezeichneten Fonds oder zu potenziellen neuen Sachwertinvestments zugreifen.
In einem nächsten Schritt soll die Erstmarktplattform neben privaten Anlegern ebenso von Banken, Vermögensverwaltern und Vermittlern genutzt werden können. Ziel sei es, eine voll auslagerungsfähige und in Teilen personalisierbare Plattform bereitzustellen, die institutionelle Finanzdienstleister auch in ihre bestehenden Systeme eingliedern können.