Gross-Fonds leidet unter niedrigem Ölpreis
Am 23. Februar 2015 meldete „Fonds Professionell“ in seiner Online-Ausgabe, dass der Einbruch der Ölpreise ein weiteres prominentes Opfer gefordert habe. Der von Bill Gross betreute „Janus Global Unconstrained Bond Fund“ mit einem Volumen von 1,46 Milliarden US-Dollar verlor im vierten Quartal 2014 unter Berücksichtigung von Zinsen 0,56 Prozent, im Vergleich zu einem Plus von 0,06 Prozent beim Drei-Monats-Libor und lief damit seiner Benchmark hinterher. Grund dafür sei im Wesentlichen, dass Gross rund fünf Prozent des Nettoanlagevolumens in Anleihen von US-amerikanischen, russischen und brasilianischen Energieunternehmen gesteckt hatte. Diese Anleihen – sowie Staatsanleihen aus Schwellenländern, für die Gross Kreditausfallswaps verkauft hatte – litten in diesem Zeitraum unter dem Ölpreisverfall von 42 Prozent.
Im vierten Quartal investierte Gross rund 2,5 Prozent des Nettoanlagevolumens in Anleihen von US-Energiegesellschaften wie Marathon Petroleum, Transocean, Sabine Pass LNG und Kinder Morgan Finance Co. Zum 31. Dezember hielt der Fonds darüber hinaus 2,4 Prozent des Volumens in Dollar-denominierten Anleihen von russischen und brasilianischen Energieunternehmen wie Petroleo Brasileiro, Gazprom, Lukoil und Rosneft.
Belastet wurde die Fonds-Entwicklung auch durch den Verkauf von Kreditausfallswaps (CDS) auf Anleihen von Russland, Brasilien, China und Mexiko. Auf solche Derivategeschäfte entfielen zum Jahresende rund 5,4 Prozent des Anlagevolumens. Mit Ausnahme Chinas sind dies alles bedeutende Ölproduzenten, und Russland sowie Mexiko benötigen die Ölexporte zur Finanzierung ihrer Staatshaushalte. Der Janus-Fonds habe diese Kreditausfallabsicherungen zum Teil deshalb verkauft, da sie häufig überteuert seien. Doch erwies sich das Geschäft als verlustbringend, da sich die Kosten für russische Kreditausfallswaps unter dem Gewicht der sinkenden Ölpreise und der Wirtschaftssanktionen des Westens fast verdoppelten.
Im Bereich der Unternehmensanleihen hatte der „Janus Unconstrained“ indes auch einige Gewinner zu vermelden. Darunter waren vor allem Bonds aus den Sektoren Medien, Telekommunikation und Technologie.