Hapag-Lloyd glaubt an ein Ende der Schifffahrtskrise
Nach Einschätzung von Rolf Habben Jansen, CEO der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd, stehen die Zeichen günstig, dass die seit acht Jahren andauernde Krise in der weltweiten Schifffahrt auf ihr Ende zusteuert. „Die Fundamentaldaten werden alle besser“, sagte der Vorstandsvorsitzende bei einem Treffen mit Journalisten, über das das „Hamburger Abendblatt“ in seiner Ausgabe vom 29. Juni berichtet.
Habben Jansen begründet seine Zuversicht mit der Erwartung, dass sich das Angebot und die Nachfrage nach Schiffen in den nächsten zwölf bis 24 Monaten angleichen wird. Damit falle der Hauptgrund für den Verfall der Raten, das Überangebot an Schiffskapazitäten, weg. Seit Ende 2015 seien alte Schiffe mit einer Gesamttransportleistung von einer Million Standardcontainern (TEU) verschrottet worden. Demgegenüber sei nur ein Transportvolumen von 250.000 TEU neu in den Markt gekommen. In diesem Jahr gebe es noch keine Neubestellung.
Mit weiteren Insolvenzen unter den Linienreedereien rechnet der Hapag-Lloyd-Chef laut „Hamburger Abendblatt“ nicht. Die Pleite der südkoreanischen Reederei Hanjin habe die Branche weltweit aufgeschreckt.
Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum von Hapag-Lloyd sieht Habben Jansen als gegeben an. Er rechnet mit einem Marktwachstum von drei bis vier Prozent jährlich. Die Frachtraten hätten sich auch stabilisiert. Details und Prognosen zum Geschäftsverlauf der Hamburger Linienreederei wird es aber erst bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen Ende August geben. (TH1)