Hotels im Investorenfokus
Am 8. Februar 2015 meldete die „Welt“ in ihrer Online-Ausgabe, dass Anleger aus dem In- und Ausland deutsche Hotels als lohnendes Investment entdeckt haben. Deutsche Hotels sind bei den Profiinvestoren neben Shoppingcentern und Logistikparks wieder besonders beliebt, vor allem wenn sie in deutschen Metropolen wie München, Frankfurt am Main und Berlin liegen. 2014 wechselten Häuser im Gesamtwert von mehr als drei Milliarden Euro den Besitzer. Damit wurde das Vorjahresergebnis verdoppelt und die Rekordzahlen von 2006 und 2007 übertroffen. Käufer waren Fonds, Versicherungen, Vermögensverwalter und vermögende Privatpersonen, denen Immobilien in Deutschland als sichere Sachanlagen gelten. Der überwiegende Teil der Hotelinvestoren kam aus dem Ausland. Nach 58 Prozent im Vorjahr ist der Anteil deutscher Investoren gemessen an der Anzahl der Käufe 2014 auf ein Drittel deutlich zurückgegangen. Französische und britische Anleger waren die stärksten Käufergruppen mit einem Volumen von insgesamt 625 und 623 Millionen Euro. Während Käufer aus den USA 2013 nicht Erscheinung traten, waren sie im vergangenen Jahr bei vier Transaktionen mit insgesamt 116 Millionen Euro dabei.
Laut dem Immobiliendienstleister CBRE ist das Interesse an Hotelimmobilien weiterhin hoch. So befänden sich einige größere Transaktionen bereits in der Pipeline. Ausländische Investoren würden wahrscheinlich weiter dominieren, insbesondere wenn es erneut zu größeren Portfoliotransaktionen kommen sollte. Da die Rendite bei 50 bis 100 Basispunkte über vergleichbaren Bürorenditen liege, sei die Beimischung von Hotels für Fonds attraktiv. Deshalb werde die Branche auch für Versicherungen und Versorgungskammern interessant, die sich stärker in Immobilien engagieren, so die Meinung von CBRE. Die hohe Nachfrage drücke allerdings auf die Spitzenrendite, die innerhalb des letzten Jahres schon um 50 Basispunkte auf 5,25 Prozent gesunken sei.
Die Autoren des Analysehauses Bulwiengesa rechnen für 2015 mit Aktivitäten im Volumen oberhalb des zehnjährige Durchschnitts von 1,5 Milliarden Euro. Das für außereuropäische Investoren derzeit günstige Wechselkursniveau werde dem Markt zusätzliche Impulse geben. Der Markteintritt oder Ausbau vorhandener Kapazitäten erscheint für nichteuropäische Investoren attraktiv.