Interview: Die Zukunft der Multi-Asset-Fonds
Am 28. Januar 2015 veröffentlichte das Magazin „Capital“ in seiner Online-Ausgabe ein Interview mit Richard Zellmann, Geschäftsführer der Investmentgesellschaft First Private. Zellmann spricht hier über die richtige Fondsauswahl und wann Multi-Asset-Fonds zu teuer sind. Er rechnet damit, dass Multi-Asset-Fonds für eine gewisse Zeit weiter mit großen Zuflüssen rechnen können. Dies sei aber kritisch zu betrachten. So hätten viele Fonds, die zuletzt starke Zuflüsse verzeichneten, ihre Renditen bisher mit lang laufenden Staatsanleihen erwirtschaftet. Zellmann rechnet damit, dass diese Fonds im Moment der Zinswende Schwierigkeiten bekommen werden. Des Weiteren erwartet der Investmentexperte, dass viele der in den letzten Jahren aufgelegten Multi-Asset-Fonds nicht profitabel seien, weil sie weniger als zehn Millionen Euro verwalten. Hier geht er von einer Konsolidierungswelle aus. Dabei spricht Zellmann kleineren unabhängigen Anbietern aber nicht pauschal ab, mit ihren Produkten erfolgreich zu sein. Hier würde aber ein bekannter Name im Hintergrund oder eine gute Performance zwingend notwendig sein. Für ein erfolgreiches Management von Multi-Asset-Fonds bedürfe es einer Kultur der Unabhängigkeit, die Zellmann bei Fondsgesellschaften weniger sieht, die zu Banken oder Versicherern gehören. Die großen Häuser seien beim Portfoliomanagement oft etwas zu ängstlich. Fondsmanager von Boutiquen hätten hingegen oft einen unternehmerischen Blick auf ihre Produkte.