Preisexplosion bei Wohneigentum
Wohneigentum wird in den großen deutschen Städten nahezu unerschwinglich: Seit Jahren steigen die Preise dort schneller als die Einkommen. Im Verhältnis zum örtlichen Jahresnettoeinkommen sind Wohnungen in den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart in den vergangenen fünf Jahren um ein Drittel teurer geworden. Das berichtet das „Handelsblatt“ in der Donnerstagsausgabe.
Demnach zeigten vom Marktforschungsunternehmen Empirica errechnete Zahlen, dass sich die Wohnraumpreise in München am weitesten von den Einkommen entfernt haben. Dort mussten die Haushalte im vergangenen Jahr für eine 80 Quadratmeter große Wohnung mit guter Ausstattung im Durchschnitt das 7,6-Fache ihres örtlichen durchschnittlichen Jahreseinkommens bezahlen – dies bedeute einen Anstieg um mehr als die Hälfte. Weil die niedrigen Zinsen die höheren Preise bislang ausgleichen, sei von einer Blase auf dem Immobilienmarkt keine Rede. Ökonomen erwarten allerdings, dass die Erschwinglichkeit von Wohnraum durch das Programm der Europäischen Zentralbank zum Ankauf von Staatsanleihen für mehr als 1,1 Billionen Euro weiter abnehmen werde.
Dass die Preissteigerungsraten 2014 niedriger ausfielen als in den drei Jahren zuvor, habe nun nichts mehr zu bedeuten. „Der Preisauftrieb nimmt nach der Entscheidung der EZB und den Wahlen in Griechenland wieder zu“, sagte Andreas Schulten, Vorstand des Immobilienmarkt-Analysehauses Bulwien-Gesa, dem „Handelsblatt“. (mb1)
Quelle: Veröffentlichung Handelsblatt