Sigmar Gabriel sieht Lebensversicherer als Investitionspartner
Bundesminister und SPD-Chef Gabriel will Lebensversicherungskonzernen attraktive Angebote unterbreiten, damit sich diese an der Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur beteiligen. Angesichts des aktuell niedrigen Zinsniveaus suchten auch Versicherer nach langfristigen und nachhaltigen Anlagemöglichkeiten.
Die gegenwärtige Infrastrukturlücke lasse sich „mit Sicherheit nicht mehr durch ein staatliches Finanzierungsprogramm“ schließen, sagte Gabriel der Märkischen Allgemeinen Zeitung. Man müsse „dringend über neue Modelle reden, wie wir privates Kapital mobilisieren können, um die öffentliche Infrastruktur zu verbessern“.
Der Kapitalanlagebestand der Lebensversicherer ist nach jüngsten Zahlen des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) auf über 900 Milliarden Euro angewachsen. Investitionen in Infrastrukturprojekte der Länder und Kommunen könnten die gewünschten langfristigen und sicheren Erträge bringen, wo es für Lebensversicherer derzeit an Anlagechancen mangelt.
Einerseits steigt angesichts des demografischen Wandels der Kapitalbedarf der Versicherer, um Mittel für die Altersvorsorge rentabel anlegen zu können. Andererseits ist der Kapitalbedarf für die Energiewende und für den Erhalt der Infrastruktur hoch und ebenfalls langfristig orientiert.
„Ließe sich beides verbinden, könnten Klima und Bürger gleichermaßen profitieren“, sagt Maximilian Zimmerer, Investment-Vorstand der Allianz SE. Der Finanzexperte der Allianz plädiert gegenüber der Börsen-Zeitung dafür, sogar auf europäischer Ebene die Investitionen in Infrastrukturinvestments zu erleichtern.
Quelle: Kapitalanlagemagazin Finanzwelt