Streit bei PSD Banken
Vom Streit der genossenschaftlichen PSD Banken berichtet das Handelsblatt in seiner Online-Ausgabe vom 12. August. Die Institute sind im Wesentlichen in ihrer angestammten Region aktiv. Doch bald sei der Verband der PSD Banken um ein Mitglied ärmer: Die PSD Bank Niederbayern-Oberpfalz habe im Juni beschlossen, zum Jahresende auszutreten.
Ausgangspunkt des Streits sei die Geschäftspolitik der Bank: Sie beschränke sich seit einem Jahr nicht mehr auf ihr Geschäftsgebiet Niederbayern und Oberpfalz, sondern sei bundesweit und in Österreich aktiv. Diese beschere dem Institut ein beispielloses Wachstum: Der Kreditbestand wuchs 2014 mit einem Plus von 27 Prozent sprunghaft an. Der Durchschnitt aller PSD Banken lag bei nur gut drei Prozent. Aus Sicht des Rechtsanwalts der PSD Bank Niederbayern-Oberpfalz, Edgar Steinle, leiste die Strategie daher einen „wichtigen Beitrag“ zum Erhalt des Instituts. „Auf Dauer könnte die Bank andernfalls zu einem Fusionsopfer werden, da die Margen wegen der niedrigen Zinsen unter Druck sind“, sagt er.
Die übrigen PSD Banken allerdings seien alles andere als erfreut. „Die Vorstände aller anderen 14 PSD Banken sowie der Verband sind sehr irritiert von dem nun eingeschlagenen Kurs“, hieß es. Auch der Versuch, doch noch zu einer Einigung zu kommen, scheiterte. „Das Tischtuch ist zerschnitten“, sagte Rudolf Conrads, der Chef des Verbandes der PSD Banken. Für ihn sei klar, dass sich PSD Banken normalerweise anders verhalten: Im Regelfall werde die PSD Kiel sagen, dass sie eine Finanzierung in Süddeutschland nicht mache und eine Finanzierung in Neumünster ihr lieber sei, meinte Conrads.
Der Verbandschef rechnet damit, dass sich die Regensburger PSD „weiter der jetzt sichtbar werdenden Marke annähert“. Denn die Niederbayern hätten bereits ihr Logo geändert. „Meine Bank – Niederbayern Oberpfalz“ heißt es jetzt, das „PSD“ findet sich nur noch klein auf der Internetseite.
Die Halbjahreszahlen des Verbandes konnte Conrads dann auch nur noch für 14 Geldhäuser angeben. Er setze darauf, dass kein weiteres Institut ausschert: „Mein tiefster Herzenswusch ist, dass es bei diesem Fall bleibt.“ (mb1)