US-Vorrat bremst weiteren Ölpreisanstieg aus
Die Rohöllager in der US-Kleinstadt Cushing (Oklahoma) sind derzeit mit 66,5 Millionen Barrel (159 Liter) gefüllt. Das berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ in ihrer Ausgabe vom 19. Dezember 2016. Insgesamt können die dortigen Tanks 77 Millionen Barrel fassen und gehören damit zu den wichtigsten Öllagern weltweit. Sie könnten die Bemühungen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) um höhere Rohölpreise durchkreuzen.
Als Gründe für den hohen Rohölvorrat nennt „Die Welt“ zum einen die US-Rohölproduktion, die aktuell den Verbrauch übersteige. Zum anderen zögerten die Ölhändler beim Verkauf ihrer Lagerbestände, da sie nach den jüngsten OPEC-Beschlüssen auf weiter steigende Preise hofften. Die OPEC hatte bei ihrem Treffen in Wien Ende November beschlossen, die tägliche Fördermenge ab 1. Januar 2017 um rund 1,2 Millionen Barrel zu kürzen und auf 32,5 Millionen Barrel zu begrenzen. Die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) stieg daraufhin auf fast 55 US-Dollar pro Barrel von zuvor unter 50 US-Dollar. Laut „Die Welt“ führt der Plan der OPEC, das Rohölangebot zu verknappen, paradoxerweise erst einmal zu steigenden Vorräten. Denn bei Preisen über 50 US-Dollar pro Barrel lohne sich der Betrieb von US-Bohrtürmen wieder, die im Zuge des Ölpreisverfalls stillgelegt worden waren.