Vorstand der Signal Iduna soll vor Gericht aussagen
Mit seiner Klage gegen den Dortmunder Versicherungskonzern Signal Iduna hat der Immobilienunternehmer Anno August Jagdfeld einen Teilerfolg errungen. Er fordert von Signal Iduna 536 Millionen Euro Schadenersatz wegen Rufschädigung. Statt einer für kommende Woche angekündigten Abweisung der Klage soll es nun zu einer umfangreichen Beweisaufnahme kommen. Dies berichtet die Wirtschafts- und Finanzzeitung „Handelsblatt“ in ihrer Ausgabe vom 25. Juni 2017.
Beide Seiten, vor allem die Klägerseite, hätten sich in der Zwischenzeit umfangreich geäußert. Nun sei eine „umfangreiche Beweisaufnahme beabsichtigt, einschließlich Parteivernehmung des gesamten Vorstandes der Beklagten“, wird Sprecher Thomas Jungkamp vom Landgericht Dortmund zitiert.
Gegenstand des Prozesses ist eine Auseinandersetzung über einen Immobilienfonds von Jagdfeld. Der Versicherungskonzern war in diesem Fonds investiert und schloss sich nach ausbleibenden Ausschüttungen einer „Schutzgemeinschaft der Adlon-Anleger“ an, vertreten vom Berliner Anwalt Thomas Fritsch. Der, so Jagdfelds Vorwurf, habe mit einer Rufmordkampagne begonnen, die Jagdfeld zum Betrüger stempeln sollte.
Bislang habe das Landgericht Dortmund Jagdfelds Argumenten ablehnend gegenüber gestanden. Man werde die Klage wohl abweisen, habe der Richter vor sechs Monaten gesagt und einen vermeintlich letzten Termin angesetzt. Die jetzige Vorladung des gesamten Signal-Iduna-Vorstandes sei jedoch kein Hinweis auf eine mögliche Höhe des Schadenersatzes, wird Gerichtssprecher Jungkamp zitiert. Die Entwicklung zeige lediglich, dass Jagdfelds Argumente, überhaupt Schadenersatz zu fordern, als schlüssig angesehen wurden. (AZ)