DFR: Schiffsmarkt befindet sich in der Konsolidierungsphase
Zum Jahresbeginn hat das Hamburger Analyseunternehmen Deutsche Fondsresearch (DFR) die Zahlen der Schiffsverkäufe und Sanierungen des vergangenen Jahres ausgewertet. Diese Zahlen sprechen für eine Fortdauer der Konsolidierungsphase des Marktes. Bestätigt wird diese Einschätzung durch 13 insolvente Schiffsfonds seit Anfang 2015. Mit Blick auf die Charterratenentwicklung sind die Aussichten nach Meinung der Analysten allerdings etwas erfreulicher.
97 Schiffsverkäufe verzeichnete die Deutsche Fondsresearch im Jahr 2014 - gegenüber dem Vorjahr (166 Schiffsverkäufe) ist dies ein Rückgang um 41,5 Prozent. Auch die Sanierungszahlen fielen 2014 (36 erstmalige Sanierungen) geringer aus als noch im Vorjahr (129 erstmalige Sanierungen). Basis für die Auswertung bildet eine Datenbank der Hamburger mit aktuell 500 bewerteten Schiffsfonds.
Den Sanierungen stehen weitere Insolvenzen gegenüber. Allein am 30. Dezember 2014 hat die Deutsche Fondsresearch sechs Insolvenzen registriert. Seit Jahresbeginn kamen weitere 13 hinzu. „Ein Grund für die anhaltend hohe Zahl der Insolvenzen sind die mangelnden Finanzierungsalternativen“, sagt Vorstand Nils Lorentzen. „Investoren sind häufig nicht mehr bereit, Kapital für eine Sanierung der Schiffsfonds bereitzustellen. Der Glaube an eine nachhaltige Verbesserung der Einnahmesituation ist noch nicht wieder zurückgekehrt. Den Fondsgesellschaften bleibt dann oftmals nur die Insolvenz als Alternative.“
Die Entwicklung der Charterraten variiere sehr stark - je nach Schiffstyp. Der Markt der Containerschiffe sei 2014 weitestgehend von Stabilität geprägt gewesen. Einen nennenswerten Rückgang hätten nur die Größenklassen 6.500 TEU und 8.500 TEU mit 32,9 Prozent beziehungsweise 15,18 Prozent verzeichnet. Bei den Bulkern setzte sich der Abwärtstrend fort. Alle Größenklassen mussten im letzten Quartal 2014 zum Teil deutliche Verluste hinnehmen und verdienten mitunter rund 30 Prozent weniger. Erfreulich sei das Geschehen im Tankermarkt: Hier würden die Charterraten deutlich zulegen. Um knapp 65 Prozent (Aframax) beziehungsweise 72 Prozent (Suezmax) stiegen die Einnahmen.
Die Prognose für 2015 ist trotz der unterschiedlichen Ausgangssituationen für alle drei Schiffstypen verhalten positiv, so das Fazit der Analysten.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Fondsresearch
Die Deutsche Fondsresearch (DFR) ist ein unabhängiges Analyse- und Research-Unternehmen. Das Angebot der DFR umfasst Bewertungen, Research & Rating sowie Studien für die Assetklassen Schiffe, Immobilien, Erneuerbare Energien, Flugzeuge, Infrastruktur und Spezialitätenfonds. Sitz der Gesellschaft ist Hamburg. (TH1)