Forderung nach Aufbau einer effizienten Gebäudedatenbank in Deutschland
In einem gemeinsamen Positionspapier vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, der Bausparkasse Schwäbisch Hall und dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) fordern die Verbände den unverzüglichen mit dem Aufbau einer nationalen Gebäudeenergiedatenbank, um gezielte Investitionen in die energetische Sanierung zu ermöglichen.
In Deutschland herrsche derzeit ein Mangel an umfassenden Energie- und Gebäudedaten zu Wohn- und Gewerbeimmobilien. Dies erschwere die Rolle der Banken als Transformationsfinanzierer erheblich. Finanzinstitute spielen nach Meinung der am Positionspapier beteiligten Organisationen eine zentrale Rolle bei Investitionen für die Klimatransformation des Gebäudesektors und seien wichtige Partner der Immobilienwirtschaft. Von besonderer Bedeutung sei jedoch der Zugang zu Gebäude(energie)daten und vor allem zum Energieausweis, damit Banken ihre Rolle als Transformationsbegleiter im Gebäudesektor wahrnehmen und ihre regulatorischen Anforderungen erfüllen können.
Der im Dezember abgestimmte Entwurf zur Neufassung der Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) der Europäischen Union (EU) gibt klare Richtlinien für den Aufbau nationaler Gebäudedatenbanken vor. Unabhängig vom Inkrafttreten der EPBD und der zweijährigen Frist zur (rechtlichen) nationalen Umsetzung sehen die Verfasser kurzfristigen Handlungsbedarf. Derzeit sei es unerlässlich, dass Kunden bereit sind, relevante Informationen zu ihrer Immobilie und den getroffenen Maßnahmen offenzulegen, um die EU-Taxonomie-Klassifizierung erfolgreich durchzuführen. Die Einbeziehung von genauen und nachweisbaren Informationen in Form des Energieausweises sei entscheidend für die Richtigkeit der Klassifizierung. Dieser partizipative Ansatz stelle eine besondere Anforderung dar und erfordere derzeit bereits im Neugeschäft eine sehr proaktive und zeitaufwendige Kommunikation seitens der Finanzinstitute. Auch im Bestandsgeschäft bleibe das aktive Mitwirken erforderlich. So könne es notwendig sein, nachträglich Energieausweise bereitzustellen, insbesondere wenn bisher keine entsprechenden Unterlagen hinterlegt wurden. Eine zentrale Gebäudedatenbank mit durch den Ersteller hinterlegten Energieausweisen würde diesen Prozess deutlich erleichtern. Der schnelle und effiziente Aufbau der seitens der überarbeiteten EPBD vorgeschriebenen Gebäudedatenbank werde entscheidend dafür sein, dass der Finanzsektor seine Rolle bei der Transformation hin zu einem klimaneutralen Gebäudebestand erfüllen kann, so die Verfasser. (DFPA/abg)
Das vollständige Positionspapier finden Sie hier.
Der BVR ist der Spitzenverband der genossenschaftlichen Kreditwirtschaft in Deutschland. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken.