Frontalangriff auf Vermögensanlagen
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv), Berlin, forderte letzte Woche eine massive Verschärfung des Vermögensanlagengesetzes: Unter anderem solle der aktive Vertrieb von Vermögensanlagen verboten und die Verjährungsfrist für Falschberatung auf mindestens 20 Jahre verlängert werden. DFPA berichtete.
Die Forderungen des vzbv fußen auf einem von ihm in Auftrag gegebenen Gutachten des Kapitalmarkt-Journalisten Stefan Loipfinger, Rosenheim: Darin wird die Performance der zehn größten Vermögensanlage-Anbieter untersucht, die in den Jahren 2015 bis 2020 rund 4,25 Milliarden Euro Anlegerkapital eingesammelt haben, was rund 70 Prozent des Volumens des Marktes der Vermögensanlagen ausmachte. DFPA bat die dort genannten aktiven Unternehmen, den VKS Verband der Kapitalverwaltungsgesellschaften und Sachwert-Anbieter e.V. sowie Kapitalanlage-Vertriebe um Stellungnahme. Aufgrund der Kürze der Zeit liegt DFPA augenblicklich nur die Stellungnahme von Solvium Capital vor. Über diese werden wir nach Eingang der übrigen Stellungnahmen berichten.
Klare Worte findet Helmut Schulz-Jodexnis, Leiter des Produktbereichs Sachwerte & Immobilien beim Wiesbadener Finanzvertrieb Jung, DMS & Cie. aus Sicht des Vertriebs: „Nicht die Vermögensanlage als Konstrukt ist für die Schäden verantwortlich, sondern das betrügerische Verhalten einzelner Personen. Die aufgeführten Anbieter haben bisher überwiegend auch eine gute Performance nachgewiesen. Unsere Wahrnehmung aus dem Vertrieb ist, dass Kunden die Vermögensanlagen durchaus schätzen, weil die Kostenstruktur mehr Rendite für den Anleger als der AIF zulässt. Außerdem hat sich der Gesetzgeber etwas dabei gedacht, als er im Rahmen des KAGB die Vermögensanlagen beibehalten hat.“ (DFPA/LJH)
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation von 41 deutschen Verbraucherverbänden. Der im Jahr 2000 gegründete Verbraucherverband vertritt die Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft und Öffentlichkeit.