Magellan-Insolvenzverwalter: „Geschäftsbetrieb läuft planmäßig weiter“
Die Reederei-Kunden der insolventen Magellan Maritime Services (MMS) haben die fälligen Containermieten regulär geleistet oder den Zahlungseingang avisiert. Kündigungen hat es keine gegeben. „In den vergangenen Wochen konnten wir den MMS-Geschäftsbetrieb durch eine intensive Kommunikation mit den Reedereien stabilisieren. Dieser läuft jetzt planmäßig weiter“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte.
Sämtliche Unternehmensgelder von MMS befinden sich auf gesperrten Bankkonten. Überweisungen könnten nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters unter Aufsicht des Amtsgerichts Hamburg ausgeführt werden. Derartige Zahlungen erfolgten derzeit lediglich zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs in Hamburg sowie zur Verwaltung der Container. Die erste Auszahlung an Kapitalanleger sei für das vierte Quartal 2016 geplant.
Voraussichtlich Ende September oder Anfang Oktober 2016 soll eine Gläubigerversammlung abgehalten werden. Dort wird der Insolvenzverwalter Lösungsszenarien zur Fortführung, Sanierung und/oder zum Verkauf von MMS zur Abstimmung stellen.
Die Frage, ob Investoren eigene Mietforderungen gegenüber den Reedereien zustehen, sei im Rahmen eines Gutachtens verneint worden. MMS habe den Investoren die Mietforderungen bei Vertragsschluss nicht rechtswirksam abgetreten und sei somit selbst Inhaber der Mietforderungen. „Wirtschaftlich spielt das für Anleger aber nur eine vergleichsweise geringe Rolle“, so Borchardt. „Als mit Abstand größte Gläubigergruppe haben die Kapitalanleger ohnehin Anspruch auf den allergrößten Teil sämtlicher Erlöse und Vermögenswerte.“
Quelle: Pressemitteilung Reimer Rechtsanwälte
Reimer Rechtsanwälte ist eine auf das Insolvenz- und Wirtschaftsrecht spezialisierte Kanzlei mit mehr als 70 Mitarbeitern. (TH1)