Offene Immobilienfonds: Vermietungsquoten steigen weiter an
Das Analysehaus Scope hat die Vermietungsquoten von 14 offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht. Im Vergleich zum Vorjahr konnten neun der 14 Fonds ihre Vermietungsquote halten oder steigern. Den größten Zuwachs verzeichnete der „grundbesitz global“ von Deutsche Asset Management, der sich auf Jahressicht um 7,7 Prozentpunkte verbesserte. Es folgen der „UniInstitutional German Real Estate“ von Union Investment mit 6,5 Prozentpunkten und der „hausInvest“ von Commerzreal mit 1,7 Prozentpunkten.
Die Vermietungsquote hat einen hohen Einfluss auf die Fondsperformance und ist daher eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung von offenen Immobilienfonds, so Scope. Die nach Fondsvermögen gewichtete durchschnittliche Vermietungsquote liegt aktuell bei 94,6 Prozent (Stand: 30. April 2017, letzte Veröffentlichungen der Kapitalanlagegesellschaften). Damit wurde der schon im Vorjahr hohe Vermietungsstand (93,8 Prozent) nochmals übertroffen.
Für den aktuellen Rückgang des Leerstands in den Objekten offener Immobilienfonds sind laut Scope vor allem zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen führt die konjunkturelle Erholung in zahlreichen europäischen Ländern zu einen Anstieg der Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen. Zum anderen nutzen die Manager offener Immobilienfonds das aktuelle Hochpreisumfeld auf den Immobilienmärkten gezielt für Portfoliobereinigungen. Dabei werden häufig Objekte mit hohem Leerstand veräußert.
Das Spektrum der Vermietungsquoten der 14 untersuchten Fonds reicht aktuell von 90,1 Prozent bis 99,1 Prozent. Ab einer Quote von 97 Prozent besteht faktisch Vollvermietung. Diese Schwelle erreichen derzeit vor allem Fonds mit einem geringen Volumen wie der „UniInstitutional German Real Estate“ und der „Leading Cities Invest“ von KanAm. Bei den großvolumigen Fonds hat mit 97,4 Prozent der „UniImmo: Deutschland“ von Union Investment die höchste Quote.
Die Vermietungsquoten der offenen Immobilienfonds befinden sich auf einem sehr hohen Niveau – und lassen sich bei vielen Fonds kaum noch nennenswert erhöhen. Aufgrund der positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen erwartet Scope auf Jahressicht deshalb stabile bis leicht fallende Vermietungsquoten.
Der Grund für die leicht abnehmende Tendenz: Vollvermietete Core-Immobilien befinden sich auf einem sehr hohen Preisniveau. Die den Fonds zufließenden Anlegergelder investieren Fondsmanager daher verstärkt in Objekte abseits des klassischen Core-Segments – wie beispielsweise Projektentwicklungen oder Objekte mit Leerstand. Dieses Investitionsverhalten führt in der Tendenz zu einem Absinken der Vermietungsquoten.
Quelle: Pressemitteilung Scope Analysis
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (JF1)