Scope: A380-Fonds - Zukunft weiter ungewiss
Im Januar 2018 bestellte die Fluggesellschaft Emirates 36 neue A380. Damit ist das Ende des größten Passagierflugzeugs vorerst abgewendet. Für Investoren, die in einen der 20 Geschlossenen A380-Flugzeugfonds investiert sind, bleiben die Aussichten aber weiter ungewiss, so das Analysehaus Scope. Scope hat die Perspektiven der A380-Flugzeugfonds analysiert, deren zehnjährige Leasingverträge nun auslaufen. Ergebnis: Damit Anleger keine (nominellen) Verluste erleiden, müssten die Flugzeuge Netto-Verkaufspreise von rund 60 Millionen US-Dollar erzielen. Dies entspricht rund 30 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises.
Die Frage, wie wahrscheinlich das Erreichen dieser Verkaufspreise ist, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. Verlässliche und belastbare Einschätzungen von Sachverständigen existieren laut Scope nicht oder sind zu einem hohen Maß mit Unsicherheit behaftet. Klarheit zur Frage, was ein gebrauchter A380 wert ist, werde frühestens die erste Transaktion bringen.
Ein Lichtblick für Euro-Investoren: Der Fonds denominiert in US-Dollar. Aufgrund der Stärke des US-Dollars über die Fondslaufzeit erreichen Anleger, die sämtliche bisher geleisteten Ausschüttungen stets in Euro getauscht haben, den Break-Even bereits bei einem Verkaufspreis des A380 von 48 Millionen US-Dollar. Ein Verkaufspreis von 60 Millionen US-Dollar brächte ihnen eine jährliche Rendite von immerhin rund zwei Prozent. Die Schwäche des Euro während der Fondslaufzeit hat den Euro-Anlegern in die Karten gespielt. Im Jahr 2008 kostete ein Euro noch durchschnittlich 1,47 US-Dollar. Derzeit sind es 1,22 US-Dollar.
Die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft des A380 schlägt sich auch auf die Handelskurse am Zweitmarkt für Geschlossene Fonds an der Fondsbörse Deutschland nieder. Seit Anfang 2016 weisen die Kurse einen deutlichen Abwärtstrend auf, denn seit diesem Zeitpunkt häuften sich die Anzeichen, dass die Airlines ihre Verlängerungsoptionen nicht ausüben werden, so Scope. Dieser Trend manifestierte sich in der zweiten Jahreshälfte 2017. Fonds, deren Leasingverträge ausgelaufen sind, notieren derzeit zu rund 30 Prozent ihres Nominalwertes.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (JF1)