Baugenehmigungen: ZIA fordert Beschleunigungsgesetz
Laut Statistischem Bundesamt wurde von Januar bis Juni 2018 in Deutschland der Bau von insgesamt 168.500 Wohnungen genehmigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Januar bis Juni 2017: 169.454 Wohnungen) ist dies ein Rückgang um 0,6 Prozent oder 960 Wohnungen. Ohne Berücksichtigung der Wohnungen in Wohnheimen stieg die Zahl der Baugenehmigungen um 1,8 Prozent auf 161.800 (DFPA berichtete). „Diese insgesamt ernüchternden Zahlen liegen unter den Erwartungen und spiegeln die aktuell lähmende politische Situation auf dem angespannten Wohnungsmarkt wieder“, sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA.
„Wir brauchen endlich einen richtigen Durchbruch bei den Baugenehmigungszahlen und eine deutliche Entlastung der kommunalen Planungs- und Genehmigungsbehörden. Ein Beschleunigungsgesetz für den Baubereich kann hier Abhilfe schaffen, denn langwierige Genehmigungsprozesse, teure Auflagen und hohe Steuern sorgen nicht für Entlastung, sondern erschweren die Situation. In der momentanen Bedarfssituation dauert der Planungsprozess insgesamt zu lange. Es wird Zeit, die Baugenehmigungsverfahren durch die richtigen Maßnahmen zu beschleunigen. Andernfalls lähmen wir uns weiter selbst. Der Fokus muss jetzt endlich auf die angespannten Immobilienmärkte gelegt werden“, so Mattner.
Der ZIA hatte dem Ministerium des Innern, für Bau und Heimat, ein Papier mit insgesamt 28 Punkten vorgelegt, das konkrete Ideen für die Landes- und Bundesebene benennt, wie sich die Baufertigstellungszahlen in allen Nutzungsklassen erhöhen und Verfahren beschleunigen lassen. Mattner: „Es wird Zeit, auf dem Wohnungsgipfel am 21. September diese und viele andere Themen anzusprechen. Denn es geht nicht nur um die Erhöhung der Baufertigstellungszahlen bei den Wohnimmobilien, sondern um verbesserte Rahmenbedingungen für sämtliche Nutzungsarten. Wohnen funktioniert nicht ohne Büroimmobilien mit ihren Arbeitsplätzen. Wohnen funktioniert nicht ohne lebendige Innenstädte mit Möglichkeiten zum Versorgen und Entspannen.“
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im 2006 gegründeten ZIA mehr als 25 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen. (JF1)