Bundestag diskutiert Kündigung von Lebensversicherungen wegen steigender Zinsen
Am 22. März 2017 beschäftigten sich Experten und Politiker in einem Fachgespräch im Bundestag unter anderem mit den Auswirkungen steigender Zinsen auf Lebensversicherungsverträge. Der Bund der Versicherten (BdV) war durch seinen Vorstandssprecher Axel Kleinlein vertreten. „Die Politik beschäftigt sich zu recht mit der Frage, was passiert, wenn die Zinsen wieder steigen und alternative Anlagen rentabler werden als die Verträge bei den Lebensversicherern“, erklärt Kleinlein.
Im Fachgespräch des Finanzausschusses zu den Auswirkungen der Niedrigzinspolitik zeigte sich, dass einzelne Akteure erhebliche Befürchtungen bei steigenden Zinsen haben. So erwarten sie, dass die Kunden in großer Zahl ihre Verträge kündigen und damit den Unternehmen zusätzliche Probleme bescheren. Zudem würden dann Bewertungsreserven zusammenschmelzen und womöglich die Solvabilität der Unternehmen belasten. Nach Ansicht Kleinleins hat die Diskussion einmal mehr gezeigt, dass weder eine private Lebens- noch eine Rentenversicherung tragbare Möglichkeiten der Altersvorsorge sind. „Im Zentrum der Diskussion steht fast immer das Wohlergehen und Überleben der Unternehmen und leider nicht das Wohl der Verbraucher“, fasst Kleinlein die Diskussion zusammen.
Der BdV empfiehlt, nicht vorschnell die Verträge zu kündigen, sondern überlegt zu prüfen, was für den einzelnen Vertrag richtig ist. Dafür stellt er allen Verbrauchern kostenlos den Entscheidungshilferechner „Hop oder Top“ zur Verfügung. In wenigen Schritten erfährt der Verbraucher, ob es sinnvoll ist die Kapitallebens- oder Rentenversicherung zu kündigen, beitragsfrei zu stellen oder doch weiter zu führen. Kleinlein: „Mit diesem Rechner kann der Verbraucher schnell und unkompliziert ermitteln, was er mit seiner Lebens- oder Rentenversicherung machen soll.“
Quelle: Pressemitteilung BdV
Der Bund der Versicherten e.V. (BdV) ist eine unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation. Der Verein wurde 1982 gegründet und zählt mehr als 52.000 Mitglieder. (JF1)