BVI kritisiert Vorschläge zur Systemrelevanz von Marktteilnehmern
Der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) fordert, OGAW (Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) und andere vergleichbar regulierte Investmentfonds aus der Diskussion um die Identifizierung von systemrelevanten Instituten herauszunehmen. Er lehnt die Überlegungen des Finanzstabilitätsrats FSB und der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO zur Systemrelevanz von Asset Managern entschieden ab. Der FSB und die IOSCO wollen bis Ende 2015 finale Methoden zur Identifikation von NBNI G-SIFIs (Non-Bank Non-Insurer Global Systemically Important Financial Institutions) erarbeiten.
Im Hinblick auf die Einstufung von Investmentfonds als systemisch kritisiert der BVI die starke Fokussierung auf die Fondsgröße. Er schlägt vor, auf die Fondsgröße in Kombination mit dem Ausmaß des Hebels im Fonds abzustellen. Nur solche Investmentfonds, die Leverage in beträchtlichem Umfang im Sinne der AIFM-Richtlinie einsetzen (ab dreifachem Hebel) und damit ohnehin erweiterten Berichtspflichten an die Aufsicht unterliegen, sollten, wenn sie eine bestimmte Mindestgröße erreichen, in die weitere Prüfung der Systemrelevanz einbezogen werden.
Zur Bewertung der Systemrelevanz von „traditionellen“ Investmentfonds wie etwa OGAW soll laut dem veröffentlichten Konsultationspapier eine Schwelle von 100 Milliarden US-Dollar Netto-Fondsvermögen oder 200 Milliarden US-Dollar Brutto-Fondsvermögen gelten. Als Korrektiv werden Indikatoren wie Vernetzung, Ersetzbarkeit oder Ausmaß globaler Aktivitäten herangezogen.
Daneben erwägen die Institutionen erstmals, die Systemrelevanz von Asset Managern zu bewerten. Auch hier wollen sie an die Größe anknüpfen, wobei entweder 100 Milliarden US-Dollar Bilanzsumme oder eine Billion US-Dollar verwaltetes Vermögen als relevante Schwelle vorgeschlagen werden.
Quelle: Pressemitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 89 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten derzeit rund 2,6 Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. (TH1)