BVR-Vorstand: "Rein nationale Finanztransaktionssteuer schadet dem Finanzplatz Deutschland"
Medienberichten zufolge plant Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Kleinsparer im Gegenzug zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer steuerlich zu entlasten. Dazu erklärt das Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Gerhard Hofmann: „Eine rein nationale Finanztransaktionssteuer schadet dem Finanzplatz Deutschland, da hilft auch eine vermeintliche Entlastung von Kleinsparern wenig. Daher lehnen wir diese Steuer weiterhin ab. Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase sollte vielmehr das Aktiensparen als wichtige Säule der Altersvorsorge durch eine zusätzliche staatliche Förderung attraktiver und nicht durch eine Finanztransaktionssteuer belastet werden. Der deutsche Finanzminister sollte die begründeten Vorbehalte der meisten anderen europäischen Länder gegen eine solche Steuer ernst nehmen.“
Die von Finanzminister Olaf Scholz vorgeschlagene Nachbesserung für Kleinanleger werde den Nachteil der geplanten Finanztransaktionssteuer nicht beseitigen. Die Anwendung eines erhöhten Sparerpauschbetrages vermag dies nach Überzeugung des BVR deshalb nicht auszugleichen, weil er nur bei regelmäßig zufließenden Erträgen zur Anwendung kommt. Bei Altersvorsorgeprodukten findet ein Zufluss der Erträge jedoch in der Regel erst in der Auszahlungsphase statt. Eine geringfügig erhöhte Altersvorsorgepauschale reduziere zwar das zu versteuernde Einkommen, ob und in welcher Höhe diese dann zu einer Entlastung beim Aktiensparer führt, hänge vom Grenzsteuersatz des Anlegers ab und sei daher nicht gut zu prognostizieren.
Es sei daher ungewiss, ob tatsächlich die angebliche Entlastung um die bei der Anlage erhobene Finanztransaktionssteuer eintreten werde. In jedem Fall führe die Einführung bei den Altersvorsorgeprodukten zu erhöhten Verwaltungskosten, die das Anlageergebnis des Altersvorsorgesparers verminderten. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung BVR
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