GDV kritisiert: EU-Vorschlag zu PEPP bringt Altersvorsorge nicht voran
Die EU-Kommission hat am 29. Juni 2017 den Entwurf eines Regelwerks für ein „Paneuropäisches Rentenprodukt“ (Pan-European Personal Pension Product – PEPP) vorgelegt. PEPP soll als Element der Kapitalmarktunion die individuelle Altersvorsorge europaweit vereinheitlichen und voranbringen. Doch dazu ist der Vorschlag der Kommission kaum geeignet, kritisiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Insbesondere fehle dem PEPP das entscheidende Merkmal einer Rente – nämlich die lebenslang sichere Auszahlung.
„Mit dem Vorschlag für ein PEPP adressiert die Europäische Kommission zwar wichtige sozialpolitische Qualitätskriterien für die Alterssicherung. An die meisten müssen sich die Anbieter aber gar nicht halten. Im Grunde hat sie damit lediglich ein paneuropäisches Sparprodukt vorgeschlagen“, so Peter Schwark, Mitglied der Geschäftsführung des GDV, zu dem Entwurf. „Echte Rentenprodukte zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie dieselben typischen Risiken wie gesetzliche Rentensysteme absichern. Insbesondere müssen Leistungen im Alter grundsätzlich lebenslang gewährt werden. Sonst ist vorprogrammiert, dass das angesparte Geld im Alter häufig vorzeitig aufgebraucht ist und die Menschen systematisch dem Risiko der Altersarmut ausgesetzt werden.“
Die sozialpolitisch grundsätzlich richtigen Ansätze müssten jetzt im weiteren Verfahren klarer herausgearbeitet werden. Nur dann könne das begrüßenswerte Ziel erreicht werden, die freiwillige private Altersvorsorge mit einem Regelwerk für ein europäisches Rentenprodukt zu stärken.
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 450 Mitgliedsunternehmen mit 524.000 Mitarbeitern, 431 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (AZ)