GDV spricht sich für eine Regulierung von ESG-Ratingagenturen aus
ESG-Ratingagenturen sollten im Sinne nachhaltiger Finanzmärkte reguliert werden, fordert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einer Stellungnahme auf eine Konsultation der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA).
ESG-Kriterien (Umweltschutz, soziale Aspekte und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung) spielen auch in der Finanzwirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle. Doch wie ökologisch oder sozial ist ein Unternehmen? Zur Bündelung und Vereinfachung der vorhandenen Informationen nutzen Investoren an den Kapitalmärkten wie Versicherer zunehmend ESG-Ratings und -Bewertungen. Diese werden von hochspezialisierten ESG-Ratingagenturen ermittelt. Investoren können diese Ratinginformationen kaufen und bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen.
„Leider sind die Informationen von ESG-Ratingagenturen bisher nur wenig vergleichbar. Eine echte Markttransparenz besteht nicht. Eine zunehmende Konzentration der ESG-Ratingagenturen bis hin zum Oligopol führt außerdem aus Sicht der Anleger zu steigenden Transaktionskosten, obwohl sich an den Chance-/Risikoprofilen der Anlagen selbst nichts ändert. Beide Faktoren führen im Ergebnis dazu, dass sich der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen nicht optimal entwickeln kann. Der GDV hält aus diesem Grund die Regulierung der europäischen ESG-Agenturen für notwendig“, so der GDV. (DFPA/TH1)
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 487.500 Mitarbeitern, 454 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,8 Billionen Euro zusammengeschlossen.