"Proportionalität in der Bankenregulierung nutzt dem Mittelstand"
Der Bundesrat fordert eine konsequente Anwendung des Proportionalitätsprinzips in der Bankenregulierung. Das Plenum beschloss auf Initiative des Freistaats Bayern, die Bundesregierung um ihren Einsatz für eine Weiterentwicklung der Basel III-Regeln zu bitten, die nicht zu Lasten der Regionalbanken und damit der Finanzierung der Realwirtschaft gehen. Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern: „Die Regulierung muss Maß und Ziel behalten: Regionalbanken wie die Sparkassen fahren geringere Risiken als Großbanken, weil Kredite an Mittelständler aus der eigenen Region infolge der genauen Marktkenntnis weniger ausfallgefährdet sind als große Engagements in risikoreichen Modellen. Das muss sich auch weiter-hin in einer vergleichsweise niedrigen Eigenkapitalunterlegung beim Kreditgeber niederschlagen.“
Der Basler-Ausschuss für die Bankenaufsicht überarbeitet derzeit seine international verbindlichen Regeln der Risikovorsorge für Kredite und hat angekündigt, sie noch im Jahr 2016 fertigzustellen. „Eine generelle Verschärfung darf aber nicht dazu führen, dass die Kreditvergabe an den Mittelstand vor Ort erschwert wird“, so Netzer. „Das Reformpaket muss so geschnürt werden, dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht mittelbar zu Leidtragenden werden. Die Regeln müssen deshalb Erleichterungen vorsehen, die sich aus Institutsgröße, Komplexität und Risikogehalt der Geschäfte ableiten.“
Quelle: Pressemitteilung Sparkassenverband Bayern
Der Sparkassenverband Bayern ist zentraler Dienstleister für die 69 bayerischen Sparkassen und deren Träger. Mit einer addierten Bilanzsumme von rund 193 Milliarden Euro betreiben die bayerischen Sparkassen in allen Teilen des Freistaates Bayern Finanzdienstleistungsge-schäfte mit Schwerpunkt Privatkunden und gewerblicher Mittelstand. Bayernweit sind bei den Sparkassen rund 42.469 Angestellte beschäftigt, davon 3.260 Auszubildende und Trainees (Stand 31. Dezember 2015). (JF1)