Verbraucherzentrale verklagt Allianz
„Sicher, chancenreich und wandlungsfähig“ – so wirbt die Allianz für ihr Vorsorgekonzept „Index Select“. Die Beteiligung an der Wertentwicklung des Eurostoxx 50 biete „hervorragende Chancen für die Vorsorge“, schreibt der Versicherer auf seiner Internetseite. Verluste seien ausgeschlossen und Anleger hätten die volle Flexibilität. Die Verbraucherzentrale hat die Allianz Deutschland wegen dieser Werbung für das Finanzprodukt zunächst abgemahnt und dann verklagt. Die Art und Weise der Darstellung sei irreführend und unlauter. „Das vermeintliche Wunderprodukt ,Index Select‘ ist eine Mogelpackung“, so die Verbraucherzentrale Hamburg.
Die Verbraucherzentale hat den Eindruck, dass sich die Allianz das gute Ansehen der Indexfonds für den Verkauf ihrer privaten Rentenversicherung „Index Select“ zunutze machen will. Begriffe wie „Indexbeteiligung“ und „Indexpartizipation“ suggerieren, dass die Allianz das Geld ihrer Kunden an der Börse investiert. Im Kurzvorschlag des Vorsorgekonzepts sei jedoch die Fußnote „Überschussverwendung während der Aufschubdauer: Indexpartizipation“ verzeichnet. Die Verbraucherzentrale zieht daraus den Schluss, dass nicht etwa das eingezahlte Geld des Versicherten an der Börse partizipiert, sondern lediglich die Überschüsse, die die Allianz auszahlt. Das eingezahlte Kapital wird – wie bei der klassischen Lebensversicherung auch – am Geldanlagemarkt investiert. Die Überschüsse der Versicherungsgesellschaften sind im Vergleich zu den Beiträgen um ein Vielfaches geringer. Zudem schrumpfen sie wegen der schlechten Zinslage von Jahr zu Jahr, so die Verbraucherzentral. Sie seien also – anders als die Beiträge – keinesfalls sicher. Diese wesentliche Information verschweige die Allianz in ihrer Werbung.
Außerdem fließen die Überschüsse nach Verständnis der Verbraucherzentrale nicht direkt in den Eurostoxx 50, sondern in komplizierte Optionen, die sich auf den Index beziehen. Wie das genau aussieht, sei für die Verbraucherschützer selbst nach der Lektüre des Kleingedruckten nicht nachvollziehbar.
Quelle: Homepage Verbraucherzentrale Hamburg
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation von 41 deutschen Verbraucherverbänden. Der im Jahr 2000 gegründete Verbraucherverband vertritt die Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft und Öffentlichkeit. (JF1)