vzbv fordert Basisprodukt für die Altersvorsorge
Versicherer und Banken bieten immer weniger und kaum noch gute klassische Riester-Rentenversicherungen und Banksparpläne an. Das ergibt eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Die angebotenen Versicherungen seien zudem viel zu teuer. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisiert, dass die Politik noch immer nicht auf das Versagen des Markts reagiert hat und fordert seit Langem, ein kosteneffizientes Basisprodukt für die Altersvorsorge einzuführen.
„Nur die staatliche Förderung gleicht diese hohen Kosten aus“, sagt Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzmarkt beim vzbv. „Es kann aber nicht Aufgabe des Staates sein, über seine Förderung den Vertrieb von Anlageprodukten zu subventionieren. Die Förderung muss bei den Verbrauchern ankommen.”
Standardisierte Produktinformationsblätter, die über Chancen, Risiken und Kosten aufklären, sollten Abhilfe schaffen. Mit ihrer Einführung wollte die Politik eine Verringerung der Kosten erreichen. Die Untersuchung der Stiftung Warentest zeige jedoch, dass die Anbieter bei höheren Renditeaussichten auch höhere Kosten für die Produkte berechnen. Das Instrument zeige also nicht die gewünschte Wirkung. Erschreckend laut vzbv: Ausgerechnet das beste Angebot bei klassischen Rentenversicherungen von Hanse Merkur24 wurde inzwischen vom Markt genommen. „Offensichtlich wollen Banken und Versicherer keine verbrauchergerechten Produkte anbieten. Wenn der Markt nicht funktioniert, muss der Staat einspringen“, so Mohn. Schweden habe es vorgemacht: Dort könnten alle Beschäftigten in einen staatlichen Altersvorsorgefonds einzahlen. Der Fonds sei kostengünstig und konnte in den vergangenen 17 Jahren gegenüber dem Durchschnitt aller privaten Angebote eine deutlich höhere Rendite erzielen.
Der vzbv fordert von den Parteien, die Bedürfnisse von Verbrauchern in den Fokus zu stellen. Eine Kernforderung des vzbv umfasse, ein Basisprodukt für die Altersvorsorge einzuführen. Dieses soll Verbrauchern die Möglichkeit bieten, eine einfache und kosteneffiziente kapitalgedeckte Altersvorsorge aufzubauen.
Quelle: Pressemitteilung vzbv
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation von 40 Verbraucherverbänden. Der im Jahr 2000 gegründete Verbraucherverband vertritt die Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft und Öffentlichkeit. (mb1)