ZIA: Grunderwerbsteuerfreibetrag ist zu kurz gedacht
In den Sondierungsverhandlungen werden die CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen unter anderem auch über die Idee der Grunderwerbsteuerbefreiung für Ersterwerber von Wohneigentum diskutieren. Die Interessenvertretung der Immobilienwirtschaft ZIA warnt vor diesem Hintergrund vor steigenden Steuersätzen für andere Käufergruppen. „Die Idee, den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern, ist gut. Der Ansatz, dafür eine Grunderwerbsteuerbefreiung für Ersterwerber einzuführen, ist jedoch falsch. Die Bundesländer könnten darauf mit steigenden Steuersätzen für andere Käufergruppen reagieren. Und damit verschärfen wir die Probleme des bezahlbaren Wohnens und Bauens“, erklärt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA.
Mit einer Grundsteuerbefreiung für Ersterwerber würden laut ZIA beispielsweise Wohnungsunternehmen, die bauen wollen, oder auch Entwickler von Wirtschaftsimmobilien weiter belastet. „Die Herausforderung, bezahlbare Flächen für das Wohnen, Arbeiten und Versorgen zu entwickeln, wird somit künstlich weiter erschwert“, sagt Mattner.
Sinnvoller wäre es stattdessen, die Grunderwerbsteuer-Rallye in Deutschland zu beenden. In den vergangenen zehn Jahren haben 14 von 16 Bundesländern den Satz der Grunderwerbsteuer von ursprünglich 3,5 auf bis zu 6,5 Prozent angehoben. „Diese Rallye muss stoppen. Die Grunderwerbsteuer ist ein enormer Stolperstein für Käufer“, meint Dr. Hans Volkert Volckens, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Steuern.
Volckens sieht in einer Senkung der Grunderwerbsteuer die beste Eigenheimförderung. Riskante Freibeträge würden dafür nicht notwendig. Eine hohe Grunderwerbsteuer führe stets zu einer Verteuerung von Neubauimmobilien. Leidtragende seien die Mieter und Nutzer der neuen Flächen.
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im 2006 gegründeten ZIA mehr als 25 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen. (JF1)