Studie: Reform verbessert Transparenz bei Lebensversicherungen
Die Mehrheit der deutschen Lebensversicherer (60 von 73) hat ihre Standmitteilungen überarbeitet und erfüllt die seit 1. Juli 20108 geltenden gesetzlichen Mindestanforderungen vollständig. Einige (21) haben ihre Infobriefe neugestaltet und geben ihren Kunden deutlich mehr Informationen. Das zeigt die erste große systematische Transparenzstudie von Policen Direkt zu den Standmitteilungen in der Lebensversicherung.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass die Gesetzesänderung notwendig war. Der Wildwuchs der Standmitteilungen ist damit zwar noch nicht gänzlich beseitigt, dennoch profitieren Kunden eindeutig von den jetzt oft weitreichenderen Informationen“, erklärt Policen Direkt Chefaktuar Henning Kühl.
Wer rechtzeitig und zusätzlich fürs Alter vorsorgt, will wissen, ob das Geld für die Zukunft auch gut und sicher angelegt ist. Die zentrale Frage der Vorsorgesparer: Reicht die private Lebensversicherung, die Rentenlücke zu schließen? Die Neuregelung des §155 Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) ist laut Policen Direct „ein Riesenfortschritt für alle Versicherungsnehmer, die auf Produkte der kapitalbildenden Lebensversicherung setzen“. Durch die Neuregelung müssen Versicherer über Todesfall-Leistung, garantierte Ablaufleistung, garantierte Ablaufleistung bei Beitragsfreistellung und den aktuellen Auszahlungsbetrag des Vertrages informieren. Für Neuabschlüsse sind zudem die eingezahlten Beiträge aufzuschlüsseln.
Die Informationspflichten der Lebensversicherer während der Vertragslaufzeit hatten sich vor der Neuregelung auf die Angabe der bisher erreichten garantierten Überschüsse beschränkt. Bis dato hätten Standmitteilungen deshalb vielfach ihren Zweck nicht erfüllt. Den Versicherten war es nicht möglich, den Wert ihres Vertrages zu verstehen.
„Nicht alle Versicherer haben es zum Stichtag geschafft, eine gesetzeskonforme Standmitteilung für sämtliche Kunden abzuliefern. Andere haben nicht mehr getan als nötig und können nicht mit großen Verbesserungen punkten“, sagt Kühl. „Die gesetzlichen Anforderungen sind dringend und wichtig, reichen aber noch nicht aus. Um die Qualität und die Entwicklung der Altersvorsorge beurteilen zu können, braucht es zusätzliche Angaben.“
Quelle: Pressemitteilung Policen Direct
Die Policen Direkt-Gruppe wurde im Jahr 2003 mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet und ist Marktführer im Zweitmarkt für Lebensversicherungen in Deutschland und in Österreich. Die Gruppe beschäftigt rund 90 Mitarbeiter und verwaltet ein Bestandsvolumen an Versicherungen von rund einer Milliarde Euro. (JF1)