Altersvorsorge: Deutschland ist bei den Faktoren Angemessenheit und Integrität gut platziert
Die Beratungsgesellschaft Mercer hat eine Studie zum Markt der Rentensysteme vorgelegt. Im Vergleich von 37 Altersvorsorgesystemen weltweit belegt Deutschland in der Gesamtbewertung Rang 13 (66,1 Punkte). Im Index erreichen die Niederlande und Dänemark A-Noten (81,0 und 80,3 Punkte) und sind damit am besten auf die Herausforderungen der älter werdenden Bevölkerung vorbereitet. Der „Melbourne Mercer Global Pension Index“ (MMGPI) ist in diesem Jahr zum elften Mal erschienen und deckt fast zwei Drittel der Weltbevölkerung ab. Die Studie verdeutliche das breite Spektrum und die Vielfalt der weltweiten Rentensysteme und zeige, dass selbst die besten Systeme der Welt Mängel aufweisen. In diesem Jahr wurden die Philippinen, Thailand und die Türkei neu in den Index aufgenommen.
In der Gesamtbewertung liegt Deutschland bei 66.1 Punkten (2018: 66,8 Punkte). Beim Sub-Index Angemessenheit erreicht Deutschland 78,3 Punkte (2018: 79,9 Punkte), beim Faktor Integrität 76,4 Punkte (2018: 76,6 Punkte).
Beim Sub-Index Nachhaltigkeit liegt Deutschland mit 44,9 Punkten unter dem Durchschnitt. Dieser Sub-Index untersucht anhand mehrerer Indikatoren, ob das gegenwärtige Rentensystem in Zukunft aufrechterhalten werden kann.
„Die diesjährige Studie zeigt, dass das Altersvorsorgesystem in Deutschland bei den Faktoren Angemessenheit und Integrität stabil ist. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit muss es allerdings verbessert werden. Unser Rentensystem muss nachhaltig gestärkt werden und dazu gehört neben einer soliden Finanzierung auch, dass die flächendeckende Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung - gerade im Niedriglohnsektor - forciert wird“, erklärt Achim Lüder, CEO Mercer Deutschland. „Das Betriebsrentenstärkungsgesetz ist bisher weitgehend wirkungslos geblieben. Das Ziel des Gesetzes ist es, die Teilnahmequoten an der betrieblichen Altersvorsorge zu erhöhen. Hier sind insbesondere die Tarifparteien gefordert, die Voraussetzungen zur Einführung von Sozialpartnermodellen zu schaffen. Daneben sind aber auch die Unternehmen aufgefordert, die betriebliche Altersvorsorge als einen zentralen Benefit attraktiver zu machen. Mitarbeitergruppen in den Organisationen sind heutzutage nicht mehr homogen. Daher sind flexible und individualisierbare Lösungen wichtig. Diese müssen zielgruppengerecht gestaltet sein und die Informationen zur Altersvorsorge eines Arbeitnehmers verständlich, in Echtzeit, über digitale Portale und auf gängigen Devices zugänglich machen. Dann wird auch der Wert dieses Benefits deutlich“, so Lüder weiter.
Der MMGPI sei die erste internationale Studie, die den sogenannten „Vermögenseffekt“ dokumentiert. Dr. David Knox, Autor der Studie und Senior Partner bei Mercer in Australien, erklärt, dass sich Verbraucher mit steigendem Pensionsvermögen finanziell sicherer fühlen und daher bereits vor der Pensionierung Kredite aufnehmen, um ihren derzeitigen und zukünftigen Lebensstandard zu verbessern. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Mercer
Mercer bietet in mehr als 44 Ländern Dienstleistungen in den Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. In Deutschland ist das Unternehmen seit 1989 vertreten.