BdV: Schlechtestes Versicherungsprodukt des Jahres wird vom Markt genommen
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg hat mitgeteilt, dass die Tage der Schülerzusatzversicherung gezählt seien. Der diesem Produkt zugrundeliegende Gruppenversicherungsvertrag wird nicht mehr verlängert. Das meldet der Bund der Versicherten (BdV).
Die Schülerzusatzversicherung der Württembergische Gemeinde-Versicherung und der BGV Badische Versicherung wurde 2018 vom BdV als schlechtestes Versicherungsprodukt des Jahres mit dem „Versicherungskäse“ ausgezeichnet (DFPA berichtete http://www.dfpa.info/versicherungen-news/bdv-bittet-um-vorschlaege-fuer-das-schlechteste-versicherungsprodukt.html).
Das Produkt „überzeugte“ die Jury nicht nur durch ungenügende Leistungen, sondern auch durch eine zweifelhafte Vertriebsmethode. Lehrkräfte verteilen in den Klassenräumen an baden-württembergischen Schulen die Anträge und kassieren die Beträge ein. Beraten können und dürfen sie indes nicht. Wegen dieser mangelhaften Vertriebssituation erfahren Eltern in der Regel nicht, dass die Versicherung nur für einen ganz kleinen Teil möglicher Schäden aufkomme und die Versicherungssummen oft viel zu gering seien.
„Die Schülerzusatzversicherung wurde zu Recht vom BdV als Versicherungskäse ausgezeichnet“, so heißt es seitens des BdV. „Die Abschaffung der Schülerzusatzversicherung bedeutet für die Absicherungssituation von Schülern keine Verschlechterung. Der von den Verbrauchern jeweils gewünschte Versicherungsschutz kann durch eigene private Versicherungsverträge problemlos und weit umfassender abgesichert werden, da bedarf es keines Vertriebs einer Versicherung in der öffentlichen Schule. Im Gegenteil: Unqualifizierter Vertrieb und sehr löchriger Versicherungsschutz führen eher dazu, dass sich Familien gut versichert fühlen, es objektiv aber nicht sind“, so der BdV.
Quelle: Blogbeitrag BdV
Der Bund der Versicherten e.V. (BdV) ist eine unabhängige und gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation. Der Verein wurde 1982 gegründet und zählt mehr als 50.000 Mitglieder. (mb1)