Bearingpoint: Zusatzangebote im Internet sichern Zukunft von Versicherungen
Versicherer müssen ihr Angebots- und Serviceportfolio im Internet erweitern, um gegen die zunehmende Konkurrenz durch Start-ups in der Versicherungsbranche -sogenannte Insurtechs - und Internetriesen wie Google zu bestehen. Das zeigt eine Studie der Management- und Technologieberatung Bearingpoint.
„Versicherer müssen ihre Kundenbeziehungen personalisieren und sich als Anbieter eines digitalen Netzwerks positionieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Versicherungen, die jetzt nicht digital umdenken, werden in zehn Jahren vom Markt verschwunden sein. Nur wer Drittanbieter ins Boot holt, kann gegen innovative Insurtechs und die großen Player wie Google und Amazon bestehen“, sagt Matthias Höhne, Partner und globaler Leiter Insurance bei Bearingpoint.
Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis gebe es bereits jetzt: So hat zum Beispiel die Versicherungsgruppe Huk-Coburg ein Netz aus Autowerkstätten aufgebaut, über das Kunden Unfallreparaturen oder Reifenwechsel buchen können. Die My Health App der Allianz unterstützt unter anderem bei der Krankenhaussuche. Schlüssel zum Erfolg sei jeweils ein hybrides Geschäftsmodell der Versicherer.
Grundsatz eines solchen Hybridmodells sei die Kombination aus traditionellem Geschäft der Versicherungen und dem eines digitalen Plattformanbieters. Die Plattform vermittele dabei Versicherungs- und Nichtversicherungsprodukte gleichermaßen. Solche Produkte könnten beispielsweise eine Gesundheitsberatung über Chats, die Lieferung von Medikamenten oder der Zugriff auf eine digitale Gesundheitsakte sein. Plattformen im Internet hätten dabei den Vorteil, dass sich die Angebote mit den Daten der Nutzer personalisieren lassen.
„Ziel sollte es sein, das Geschäftsmodell von einer linearen Wertschöpfungskette hin zu einem Sternenmodell zu transformieren, das den Kunden in den Mittelpunkt stellt. Dazu müssen Versicherungen radikal umstrukturieren und auf Technologien wie künstliche Intelligenz setzen. Wer sich jetzt nicht neu erfindet, ist in der digitalen Welt chancenlos“, sagt Giovanni Zucchelli, Partner bei Bearingpoint.
Vorbild könnte eine Anwendung aus China sein: Die Versicherungsgesellschaft Ping An bietet dort die digitale Gesundheitsplattform „Good Doctor” an. Gemeinsam mit mehr als 14.000 Partnern, darunter Krankenhäuser und Apotheken, hat Ping An ein Gesundheitsökosystem aufgebaut. Über die Plattform lassen sich zum Beispiel Arzttermine buchen. Das Angebot habe über 200 Millionen Nutzer.
Quelle: Pressemitteilung Bearingpoint
Die Bearingpoint GmbH ist eine Management- und Technologieberatung mit Sitz in Frankfurt am Main. (mb1)