Cyber-Risiken: Versicherungskunden sind unzureichend abgesichert
Das Ausspähen personenbezogener Daten (23 Prozent) und technische Schäden (17 Prozent), beispielsweise durch Schadprogramme, sind aus Sicht von Finanz- und Versicherungsmaklern die größten Cyber-Risiken, denen sich Privatpersonen ausgesetzt sehen. Das zeigt die Studie „Makler Absatzbarometer“ mit dem Vertiefungsthema Cyber-Risiken des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov. Befragt wurden zwischen dem 25. September und 1. Oktober 2016 insgesamt 220 unabhängige Finanz- und Versicherungsmakler.
Für Firmenkunden ist aus Sicht der Befragten das Risiko von Datenverlust- oder Missbrauch durch Hackerangriffe (27 Prozent) oder IT-Schäden durch Hackerangriffe (22 Prozent) besonders hoch. Dabei haben sich nach Ansicht von 95 Prozent der befragten Makler im Privatkundengeschäft viele Privatkunden noch nicht ausreichend mit dem Thema Absicherung von Cyber-Risiken auseinander gesetzt. Ähnlich sieht es auf Unternehmensseite aus: Insgesamt 91 Prozent der Makler geben im Firmenkundengeschäft an, dass es auf Seiten der Unternehmen Nachholbedarf in diesem Bereich gibt. Besonders Makler im Firmenkundengeschäft erwarten in den nächsten 24 Monaten eine steigende Nachfrage. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Zielgruppe gehen davon aus, dass in diesem Zeitraum die firmenseitige Nachfrage und Vermittlung von Versicherungsprodukten rund um das Thema Internet- und Cyber-Risiken zunehmen wird. Im Privatkundensegment erwartet etwa die Hälfte der hier tätigen Makler eine erhöhte Nachfrage.
Obwohl das Thema als wichtig erachtet wird, haben sich gegenwärtig erst weniger als die Hälfte (41 Prozent) der Finanz- und Versicherungsmakler ausgiebig mit den möglichen Risiken auseinander gesetzt. Die große Mehrheit (90 Prozent) wünscht sich diesbezüglich mehr Information zum Thema Absicherungsmöglichkeiten gegen Internet- und Cyber-Risiken. „Mit der fortschreitenden Vernetzung steigt das Risiko für Unternehmen und Verbraucher, Opfer einer Cyberattacke zu werden“, sagt Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei Yougov. „Gleichzeitig fehlt in beiden Zielgruppen das Wissen um mögliche Absicherungen. Für Makler und Versicherer liegt hier viel Potenzial. Sie sollten die Versicherten aufklären und entsprechende Produkte deutlich platzieren. Für die Versicherer stellt sich die Herausforderung, die Makler möglichst umfangreich und endkundenorientiert über das eigene Portfolio zur Absicherung von Cyber-Risiken zu unterrichten, um ein solides Fundament für eine erfolgreiche Platzierung in diesem Versicherungssegment legen zu können.“
Mit 55 beziehungsweise 60 Indexpunkten bleiben die Absatzindizes für Privatkunden und Firmenkunden stabil (jeweils minus eins zum Vorquartal). Im Privatkundengeschäft erleben Lebens- und Rentenversicherungsprodukte ein Indexplus von vier Punkten, während Finanzprodukte (aktuell 44 Punkte) mit minus vier Punkten einen gleichhohen Verlust verzeichnen. Im Bereich der Firmenversicherungen konnte die bAV ein Plus von sechs Punkten verbuchen und erreicht gegenwärtig 35 Indexpunkte. Rückläufig (minus drei Punkte) zeigt sich die Entwicklung von Kredit-Versicherungsprodukten. Der Index fiel von 47 Punkten auf 44 Punkte. Mit einem Rückgang um einen Indexpunkt hält sich der Absatzindex von Haftpflichtversicherungsprodukten bei Firmenkunden zum Vorquartal nahezu konstant bei 62 Punkten.
Quelle: Pressemitteilung Yougov
Yougov ist ein weltweites Marktforschungs- und Beratungsinstitut. Im Jahr 2000 in London gegründet, ist Yougov mittlerweile mit 28 Standorten in Europa, den USA, im Nahen Osten, Afrika und Asien vertreten. (mb1)
www.yougov.de