DFSI Qualitätsrating: Die besten Lebensversicherer 2019/2020
Wie schon in den vergangenen Jahren vergibt das Analysehaus DFSI Ratings - eine Ausgründung des Deutschen Service-Instituts (DFSI) in Köln - auch 2019 wieder ihr Qualitätsrating für Lebensversicherer. Dafür wurden Substanzkraft, Produktqualität und Service von 37 marktrelevanten Anbietern bewertet. Im aktuellen Qualitätsrating der Lebensversicherer erreichten lediglich zwei der untersuchten Serviceversicherer die Bestnote „Exzellent“: die WWK Lebensversicherung und die HUK-Coburg Lebensversicherung. Die Allianz Lebensversicherung schrammt mit Note 1,1 („Sehr Gut“) knapp an der Bestnote vorbei.
Neben Platzhirsch Allianz (Marktanteil knapp 25 Prozent) schnitten weitere fünf Lebensversicherer „Sehr Gut“ ab: Continentale, AXA, Stuttgarter, Württembergische sowie die Lebensversicherung von 1871. Das Gros der klassischen Versicherer - insgesamt 21 Unternehmen – erhielt die Endnote „Gut“. Fünf Versicherer bekamen die Note „Befriedigend“. Bei den drei bewerteten Direktversicherern schafften Europa und Hannoversche die Bestnote „Exzellent“. Die Cosmos Lebensversicherung kam im DFSI-Qualitätsrating auf „Befriedigend“.
Bei den deutschen Lebensversicherern habe die Zukunft längst begonnen: Immer mehr Anbieter setzten immer stärker auf fondsgebundene Lebensversicherungen. „Zum einen belasten sie die Versicherer deutlich weniger als klassische kapitalbildende Lebensversicherungen, da der Kunde den größten Teil des Kapitalmarktrisikos trägt. Je nach Police kann dieses Risiko sogar ganz bei ihm liegen", sagt Sebastian Ewy, Senior Analyst des DFSI. „Und - wichtig für den Vertrieb: Fondsgebundene Lebensversicherungen können den Kunden zum anderen auch in Niedrigzinszeiten ordentliche Renditen bieten.“
Das heiße jedoch nicht, dass es potenziellen Lebensversicherungskunden gleichgültig sein kann, bei welchem Anbieter sie sich absichern. Denn die jahrelange Niedrigzinsphase habe für die Lebensversicherer die goldenen Zeiten längst beendet. Die in 2011 eingeführte Zinszusatzreserve (ZZR) sollte den Versicherern eigentlich helfen, einst gegebene Garantie-Versprechen auch in längeren Niedrigzinszeiten erfüllen zu können. Jedoch fehle das Geld, das in die ZZR fließt, an anderer Stelle. Die ZZR wurde so zur Belastung für die Branche. Insbesondere, weil die Lebensversicherer zu schnell zu viel Geld in die ZZR pumpen mussten. Dank geänderter Berechnungsmethoden werde dieser Finanzpuffer seit 2018 deutlich langsamer aufgebaut. Dies habe dazu geführt, dass sich die Überschussdeklarationen minimal erholt haben. Zwar zeigten sich die Auswirkungen der ZZR-Änderungen noch nicht stark, doch das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern: Anstatt in die ZZR einzuzahlen, werden die Versicherer dann Kapital entnehmen, um die Ausschüttungen an die Kunden zu erhöhen. Die Senkung des Zinsniveaus in 2019 mit teilweise negativen Zinsen werde jedoch in 2020 eine Herausforderung sein, da dies den Effekt der Änderungen der Bedingungen der Zinszusatzreserve bereits voll kompensiert habe. Umso wichtiger sei es daher, dass Neukunden bei Abschluss ihrer Police gezielt Anbieter mitzukunftssicherem Geschäftsmodell auswählen. Aber auch für alle, die bereits eine kapitalbildende Lebensversicherungs- oder Rentenpolice haben, sollte die Zukunftsfestigkeit ihres Versicherers oberste Priorität haben. Solide Kapitalausstattung und stabile Ertragskraft seien dafür unabdingbar. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung DFSI
DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH ist ein unabhängiger Datendienst, der marktrelevante Informationen zu Versicherern, Banken, sonstigen Finanzdienstleistern und Gesetzlichen Krankenkassen sammelt und bewertet.