Erwerbsunfähigkeit 2023: Das Angebot stagniert auf hohem Niveau
Das Analysehaus Morgen & Morgen attestiert in diesem Jahr im Rahmen des „M&M Rating Erwerbsunfähigkeit“ elf Tarifen ein Top-Bedingungswerk. Das Angebot stagniere aktuell auf einem sehr hohen Niveau.
Der Bedarf an alternativen Formen zur Arbeitskraftabsicherung liege auf der Hand, da vielen Versicherungsnehmern der Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), die als „höchste Absicherungsform“ gilt, verwehrt ist. Grund seien meist die zu hohen Beiträge aufgrund von körperlicher Tätigkeit im ausgeübten Beruf. Alternativen zur BU gebe es einige, wobei nur die Erwerbsunfähigkeitsversicherung auch abstrakt eine gesundheitliche Beeinträchtigung mit der Möglichkeit ein Erwerbseinkommen zu erzielen verknüpft. Andere Absicherungsprodukte bieten das nicht. Die Grundfähigkeitsversicherung beispielweise definiert konkrete Fähigkeiten, die leistungsauslösend sind, ohne Verknüpfung zur Erwerbseinkommenserzielung. „Die Erwerbsunfähigkeit steht aktuell zu Unrecht auf dem Abstellgleis, denn sie ist neben der BU die einzige Alternative, die tatsächlich die Arbeitskraft absichert“, sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating und Analyse bei Morgen & Morgen.
Für Versicherungsnehmer, die sich für eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung entscheiden möchten, stelle sich unweigerlich die Frage, welche Tarife die besseren Leistungen beziehungsweise die kundenfreundlichsten Versicherungsbedingungen enthalten. An dieser Stelle setze das M&M Rating Erwerbsunfähigkeit an und zeigte deutlich die Unterschiede im Überblick. Seit 2019 analysiert MORGEN & MORGEN die Bedingungen der EU-Versicherer im Rahmen des M&M Ratings Erwerbsunfähigkeit. Insgesamt besteht die Bedingungsanalyse aus 45 Fragen. Davon sind 24 Fragen für das Rating relevant, die übrigen werden nachrichtlich ausgewiesen. Die ratingrelevanten Fragen beurteilen Sachverhalte und Produkteigenschaften, die als wesentlich für die Bedingungsqualität eines Produkts anzusehen sind. Die Kundenfreundlichkeit steht hier klar im Fokus, ebenso die Eindeutigkeit der Aussagen im Bedingungswerk.
Die Anpassung des Bewertungsverfahrens im vergangenen Ratingjahrgang zeigte die 17 bewerteten EU-Tarife in einem neuen Gefüge, das dem Angebot am Markt Rechnung trug. Das Niveau der beiden Vorgängerjahrgänge war bereits gut. Im letzten Jahrgang machte sich die Anpassung des Kriteriums wie das Zünglein an der Waage bemerkbar. Die meisten vier Sterne Tarife konnten nun die Hürde für die fünf Sterne nehmen, da sie das angepasste Mindestkriterium zur gesetzlichen Definition nun erfüllten. Auch in diesem Jahrgang ist das Gesamtbild sehr gut. Von den 17 Tarifen erhalten aktuell sogar elf die Bestbewertung von fünf Sternen. Es folgen zwei Tarife mit vier Sternen. Die durchschnittliche Bewertung von drei Sternen erhalten vier Tarife. Schwache oder sehr schwache Tarife gibt es nicht.
Warum die EU in der Vermittlung von alternativen Arbeitskraftabsicherungen so wenig im Fokus steht, sei vor dem Hintergrund, dass sie die einzige wirkliche Alternative zur direkten Einkommensabsicherung ist, kaum verständlich. Preislich liege sie etwas über der aktuell boomenden Grundfähigkeitsversicherung. Das jedoch werde nicht das ausschlaggebende Argument darstellen, denn im Vergleich zur BU liegt auch die EU bei nur etwas über einem Drittel des BU-Beitrags. (DFPA/mb1)
Die Morgen & Morgen GmbH ist ein unabhängiges Analysehaus für den Versicherungsmarkt. Das Unternehmen wurde im Jahr 1989 gegründet und hat seinen Sitz in Hofheim am Taunus.