Finanzstärke-Rating der Ergo Leben herabgestuft
Das Analysehaus Fitch Ratings hat das Emittentenausfallrating (IDR, Issue Defaul Rating) der Ergo-Gruppe bei „AA-“ und die Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS Rating) aller Töchter mit Ausnahme der Ergo Lebensversicherung (Ergo Leben) bestätigt. Das IFS-Rating der Ergo Leben wurde auf „A“ von „AA“ herabgestuft und gleichzeitig aus geschäftlichen Gründen zurückgezogen. Der Ausblick aller Ratings ist stabil.
Die Herabstufung spiegelt laut Fitch Ratings einen Rückgang in der strategischen Bedeutung der Ergo Leben in der Ergo-Gruppe durch das kürzlich von der Ergo bekannt gegebene neue Strategieprogramm wider. Unter dem neuen Programm wird die Ergo Leben spätestens 2020 kein Neugeschäft mehr schreiben, nachdem sie sich 2015 bereits vom klassischen deutschen Lebensversicherungsgeschäft zurückgezogen hat. Ausgehend von dieser Veränderung, sieht Fitch Ratings die strategische Bedeutung der Ergo Leben nicht mehr im Kerngeschäft („Core“) der Ergo-Gruppe, sondern nur noch als wichtigen Bestandteil („Important“), auch wenn Fitch für das Rating immer noch eine gewisse Gruppenunterstützung berücksichtigt.
Gemäß dem neuen Strategieprogramm wird die Ergo in den nächsten fünf Jahren insgesamt eine Milliarde Euro investieren, um die Produktwelt zu vereinheitlichen, die Vertriebskanäle neu zu organisieren, die Digitalisierung inklusive der IT-Landschaft zu fördern und Effizienzsteigerungen zu erzielen. Die Strategie wird vom Hauptaktionär Münchener Rück (IFS „AA“/stabil), die während der Umsetzung des Strategieprogramms keine Dividendenzahlungen von der Ergo erwartet, unterstützt.
Die Ergo strebt an, dass das Strategieprogramm ab dem Jahr 2020 zu einer Steigerung des Jahresergebnisses um mehr als 200 Millionen Euro führt, was wiederum zu einem Jahresergebnis von 500 Millionen Euro und mehr ab 2021 führen sollte. Während die Ergo derzeit hinter die durchschnittliche Ertragslage der Münchener Rück zurückfällt, erwartet Fitch Ratings von der Ergo, dass sie positiv zum Profil der Münchener Rück-Gruppe beitragen wird, wenn das Programm erfolgreich umgesetzt wird.
Die Bestätigung der Ratings spiegelt die erwartete Verbesserung in der Rentabilität der Ergo-Gruppe wider, welche ihre strategische Bedeutung innerhalb der Münchener Rück-Gruppe verstärken wird. Fitch Ratings behält seine Sicht auf die strategische Bedeutung der Ergo innerhalb der Münchener Rück-Gruppe bei, die auf Grundlage der Methodik für Ratings von Versicherungsgruppen als „Core“ (Kernbestandteil/-geschäft) angesehen wird.
Die Ergo und ihre Töchter könnten herabgestuft werden, falls die strategische Bedeutung der Ergo innerhalb der Münchener Rück sich derart abschwächt, dass Ergo nicht mehr als „Core“ angesehen würde.
Quelle: Pressemitteilung Fitch Ratings
Die Ergo Versicherungsgruppe AG mit Sitz in Düsseldorf ist 1997 durch Fusion der Victoria Holding AG mit der Hamburg-Mannheimer AG entstanden. Das Tochterunternehmen der Rückversicherung Munich Re beschäftigt rund 43.000 Mitarbeiter und verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von rund 128 Milliarden Euro. (JF1)