Franke und Bornberg: Grundfähigkeitsversicherungen neu bewertet
Die Grundfähigkeitsversicherung gilt als einfach verständliche und preisgünstige Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Aber die Grundfähigkeitsversicherung ist keine BU-light. Anstelle der Arbeitskraft versichert sie körperliche und manchmal auch geistige Fähigkeiten. Es fehlen, anders als bei der BU, gesetzliche Vorgaben ebenso wie Musterbedingungen. Dieser Freiraum bietet einen fruchtbaren Boden für kreative Produktentwicklung. Verschiedenste Leistungsauslöser und Bausteine sind am Markt zu finden. Und sie werden immer mehr. Das Analyseunternehmen Franke und Bornberg sorgt mit der dritten Generation seines Ratings zu Grundfähigkeitsversicherungen (GF) erneut für Transparenz.
Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg, beschreibt die Situation: „Wenn es um Sicherung der Arbeitskraft geht, sind Grundfähigkeitsversicherungen zu einem wichtigen Baustein geworden. Aber je nach Anbieter unterscheiden sich Leistungsauslöser und deren Definitionen manchmal extrem.“ Mit dem neuen Rating wolle Franke und Bornberg neben mehr Übersicht vor allem verlässliche Standards auf den Weg bringen.
Ob Gehen, Stehen, Sehen oder Hören – unter diesen Grundfähigkeiten kann sich jede/r etwas vorstellen. Einheitliche Definitionen fehlten aber oft. Neben den Grundfähigkeiten bieten etliche Versicherer zusätzliche Bausteine wie die Versicherung von schweren Krankheiten, Arbeitsunfähigkeit oder Psyche an. Die Analysten von Franke und Bornberg beobachten, dass versicherte Grundfähigkeiten berufsspezifischer werden. Das erleichtert den Zielgruppenverkauf. Beispiele liefern versicherte Fähigkeiten wie LKW-/ Busfahren (zum Beispiel im Transportwesen) oder Ziehen und Schieben (zum Beispiel in pflegenden Berufen).
Seit 2019 stellt Franke und Bornberg den verschiedenartigen Leistungsauslösern einen eigens entwickelten einheitlichen Katalog der relevanten Grundfähigkeiten gegenüber. „Durch den von uns geschaffenen neuen Standard konnten Vermittler und Verbraucher sicher sein, dass Produkte mit Top-Rating die 14 wesentlichen Grundfähigkeiten enthalten“, so Franke. Für das Grundfähigkeiten-Rating 2021 wurde der Katalog weiter optimiert. Wichtigste Neuerung ist eine weitere Differenzierung der Fähigkeit „Hände gebrauchen“. Statt zwei Varianten sind es nun drei. Auch zukünftig unterteilt Franke und Bornberg das Rating in die Kategorien „Grundfähigkeit“ und „Grundfähigkeit Plus“, da sich die Tarife durch Zusatzbausteine erheblich verändern können und im Ergebnis mit den Grundtarifen dann nicht mehr vergleichbar sind. Tarife werden der Kategorie Grundfähigkeit Plus zugeordnet, wenn zusätzliche Leistungsauslöser, wie schwere Krankheiten, enthalten sind.
Das neue GF-Rating untersucht 52 Tarife von 23 Gesellschaften nach bis zu 74 Kriterien (Stand Oktober 2021). Diese 52 Tarife sind in über 850 unterschiedlichen Tarifkombinationen abschließbar. Für sämtliche Grundfähigkeiten gilt ein neuer Mindeststandard. Die Höchstnote „FFF+“ wird nur an Tarife vergeben, die alle relevanten Grundfähigkeiten in der geforderten Qualität absichern. „Somit konnten wir einen erweiterten Sicherheits-Standard für die Produktauswahl schaffen“, kommentiert Franke das Ergebnis. „Wir konnten an elf Versicherer die Topnote ,FFF+‘ (hervorragend) vergeben. Im Mittelfeld sehen wir aber noch viel Luft nach oben“, so Franke. Zahl und Vielfalt von Grundfähigkeitsversicherungen seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der Trend geht hin zum Bausteinprinzip. Noch immer fehlten verlässliche Standards für Vermittler und Verbraucher. Das zu ändern, ist ein Ziel des aktuellen Ratings. Es liefert die professionelle Benchmark für künftige Produktstandards. (DFPA/mb1)
Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und -unternehmen.