„Gauss-Preis“ im Lebensversicherungsbereich verliehen
Der mit 10.000 Euro dotierte „Gauss-Preis“, der jüngere Aktuare, Versicherungs- und Finanzmathematiker motivieren soll, sich mit ungelösten Fragen der Aktuarwissenschaft zu befassen, geht in diesem Jahr an ein vierköpfiges Autorenteam, das sich mit der Zerlegung des Gesamtrisikos von Verbindlichkeiten im Lebensversicherungsbereich beschäftigt hat.
„Die preisgekrönte Arbeit von Katja Schilling, Dr. Daniel Bauer, Dr. Marcus Christiansen und Dr. Alexander Kling vereint in einer äußerst gelungenen Mischung theoretische Ansätze der Versicherungsmathematik mit einem großen Anwendungsbezug“, unterstreicht Prof. Dr. Ralf Korn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik (DGVFM), die den Preis zusammen mit der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) vergibt. Die Autoren zeigen in ihrer Arbeit auf, wie sich das Gesamtrisiko von Verpflichtungen in Lebensversicherungen in Einzelrisiken zerlegen lässt. „Dies hat für das Management solcher Risiken eine sehr große Bedeutung“, so Korn weiter.
Neben dem Hauptpreis werden jährlich bis zu drei Nachwuchswissenschaftler für ihre Abschlussarbeiten zu aktuellen Fragestellungen der Versicherungs- und Finanzmathematik ausgezeichnet. Die mit jeweils 2.000 Euro dotierten Nachwuchspreise verleiht die Jury in diesem Jahr an Lukas Hahn (Universität zu Köln) für seine Masterarbeit sowie an Christoph Belak (Universität Trier) und Steffen Schenk (Technische Universität München) für ihre eingereichten Dissertationen. Die ausgezeichneten Abschlussarbeiten behandeln die Themen „A Bayesian Multi-Population Mortality Projection Model“, „Worst-Case Portfolio Optimization: Transaction Costs and Bubbles“ sowie „Exchangeable exogeneous shock models“.
Besonderes Augenmerk bei der Auswahl der Preisträger legte die Jury, in der sowohl Vertreter aus der Wissenschaft als auch der Berufspraxis vertreten sind, zum einen auf mathematisch anspruchsvolle Ausführungen und Modelle, zum anderen wurde ein klarer Anwendungsbezug in der Praxis gefordert.
Der „Gauss-Preis“ wird seit 1998 alljährlich von der DGVFM und der DAV ausgeschrieben. Die nächste Wettbewerbsrunde beginnt im September 2016. Arbeiten zum Thema „Risikomanagement – Modelle, Risikomaße, Abhängigkeiten“ seien ausdrücklich erwünscht.
Quelle: Pressemitteilung DAV
Die Deutsche Aktuarvereinigung e.V. (DAV) ist die berufsständische Vertretung der Versicherungs- und Finanzmathematiker mit knapp 4.800 Mitgliedern. Die Mitglieder der DAV arbeiten für Erst- und Rückversicherungen und Träger der Altersversorgung wie Pensionskassen sowie für Banken und Bausparkassen und Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen. (mb1)