GDV: "Dürre trotz Geldflut"
Als größte institutionelle Investoren am Kapitalmarkt sind Versicherer in besonderem Maße auf liquide Anleihemärkte angewiesen. Fehlende Marktliquidität hat einen negativen Einfluss auf die Anlagemöglichkeiten und führt zu verringerten Kapitalerträgen. Davon sind nicht nur die Unternehmen, sondern gerade auch die Versicherungskunden betroffen, so merkt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) an. Deshalb sollten bei der Regulierung und Geldpolitik mögliche Auswirkungen auf die Marktliquidität angemessen berücksichtigt werden.
Die Liquiditätssituation auf den Anleihemärkten habe sich in den vergangenen Jahren spürbar verschlechtert. Vor allem das EZB-Anleiheaufkaufprogramm entziehe dem Markt massiv Liquidität. Dies führe insbesondere bei Unternehmensanleihen und Pfandbriefen zu einem spürbaren Austrocknen der Märkte. Neben anderen negativen Nebenwirkungen der aktuellen Geldpolitik sei dies ein weiteres Argument für eine baldige Beendigung des Anleihekaufprogramms der EZB. Marktliquidität werde zudem stark von „Market Makern“ wie Banken oder Wertpapierhäusern beeinflusst. Die Regulierung dieser „Market Maker“ müsse mit Augenmaß erfolgen, damit sie ihre wichtige Funktion auf den Kapitalmärkten erfüllen können.
Quelle: „Makro und Märkte kompakt“ des GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen, 429 Millionen Versicherungsverträge und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mb1)