GDV: Globalen Bilanzierungsstandard ohne Zeitverzug umsetzen
Die deutsche Versicherungswirtschaft plädiert für einen planmäßigen Start des weltweit einheitlichen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 (International Financial Reporting Standards) im Januar 2023. Weitere Verzögerungen hält der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der Gesamtabwägung nicht für gerechtfertigt. Darum soll auch das europäische Übernahmeverfahren (Endorsement) zu IFRS 17 insgesamt zügig abgeschlossen werden.
IFRS 17 wurde bereits im Mai 2017 durch das International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht. Im Juni 2020 hat das IASB den Standard gezielt angepasst. Auch wenn die Implementierung von IFRS 17 komplex bleibe, sorge der globale Standard insgesamt für mehr Transparenz und eine bessere Vergleichbarkeit der Bilanzen.
Daher spricht sich der GDV in seiner Stellungnahme zur Konsultation der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) dafür aus, den Standard ohne Zeitverzug zum Januar 2023 in europäisches Recht zu überführen. Eine erneute Verschiebung des Termins brächte erhebliche Rechtsunsicherheiten und Kosten für die Unternehmen mit sich.
Der GDV sieht die deutschen Versicherungsunternehmen für die Erstanwendung von IFRS 17 gut aufgestellt. Die von anderen Märkten geforderte europäische Abweichung vom globalen Standard sollte optional und temporären Charakters sein. Der gemeinsam durch den Dachverband Insurance Europe und das European Insurance CFO Forum erreichte Kompromiss eröffne den Weg für eine fristgemäße Übernahme des wichtigen Standards ins EU-Recht. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 489.000 Mitarbeitern, 446 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.