GDV legt Plan zur Stärkung der bAV vor
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen 7-Punkte-Plan vorgelegt, um die in den vergangenen Jahren ins Stocken geratene betriebliche Altersversorgung (bAV) nachhaltig zu stärken. Insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie Geringverdienern bestehe noch erheblicher Nachholbedarf. Gefordert seien Rahmenbedingungen, die Komplexität und Aufwand abbauen. Zudem müssten auch neue Anreize für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschaffen werden, die über ein geringes Einkommen verfügen. Gerade an dieser Zielgruppe ginge die steuerliche Förderung in der bAV oft vorbei. Hier sollte mit Hilfe eines steuerlichen Zuschusses der Aufbau einer bAV besonders gefördert werden. Für freiwillige Eigenbeiträge seien außerdem hinreichend austarierte Freibeträge in der Grundsicherung im Alter unverzichtbar.
Nach Ansicht des GDV sollte für Arbeitgeber ein Modell auf freiwilliger Basis entwickelt werden, mit dem für alle Arbeitnehmer eines Betriebes standardmäßig im Arbeitsvertrag eine Entgeltumwandlung vorgesehen wird. Außerdem müssten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung die Rahmenbedingungen für die bAV verbessert werden: Seit einigen Jahren seien die Leistungen der bAV für Betriebsrentnerinnen und -rentner mit dem vollen Beitragssatz beitragspflichtig. Dies beeinträchtige aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Attraktivität der bAV. Vor allem die unteren Einkommensgruppen seien besonders belastet.
„Nach unserer Vorstellung wäre es etwa angemessen, Betriebsrenten nur mit dem halben Beitragssatz zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung zu belasten“, so Peter Schwark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung im GDV.
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 212.700 Mitarbeitern, 427 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,39 Billionen Euro zusammengeschlossen. (AZ)