Gothaer: Beitragseinnahmen im Lebensversicherungsgeschäft sinken um 20 Prozent
Für das Jahr 2022 kann der Gothaer Konzern Beitragseinnahmen in Höhe von 4,6 Milliarden Euro verzeichnen, 2,3 Prozent weniger als im sehr starken Jahr 2021. Die Komposit- und Krankenversicherung erzielten ein Wachstum von 6,5 beziehungsweise 0,9 Prozent, in der Lebensversicherung waren die Beitragseinnahmen wie in der gesamten Branche rückläufig und sanken um 18,4 Prozent.
Trotz Inflation und Rezessionssorgen konnte die Gothaer die Konzerneigenkapitalbasis 2022 weiter stärken: Zum Jahresende 2022 wurde ein Wert von 1,5 Milliarden Euro erreicht, ein Plus von 5,7 Prozent. Der Konzern-Jahresüberschuss stieg um 1,3 Prozent auf 83 Millionen Euro.
Die gebuchten Bruttobeiträge der Gothaer Allgemeine Versicherung lagen mit 2.157 Millionen Euro 6,7 Prozent über dem Niveau von 2021 und 2,7 Prozentpunkte über dem Markt. Stärkster Wachstumstreiber bei den Beitragseinnahmen war das Geschäft mit Unternehmerkunden, das um 13 Prozent wuchs. Im Neugeschäft konnte ein Rekordergebnis von 94 Millionen Euro erzielt werden. Dies entspricht einem Plus von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Gothaer Lebensversicherung erzielte im Jahr 2022 Bruttobeiträge im Gesamtvolumen von 1.050 Millionen Euro. Für den Beitragsrückgang von 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 ist insbesondere der branchenweite Einbruch des Einmalbeitragsgeschäfts verantwortlich. „Durch das steigende Zinsniveau sind Anlagen im Einmalbeitragsgeschäft im gesamten Markt weniger attraktiv geworden“, so Michael Kurtenbach, Vorstand bei der Gothaer Lebensversicherung. „Im Unternehmerkundengeschäft konnten wir hingegen unsere starke Position mit Beitragseinnahmen in Höhe von 276 Millionen Euro auf Vorjahresniveau bestätigen. Ebenfalls positiv stimmt mich der gesteigerte Jahresüberschuss mit einem Plus von neun Prozent und das Neugeschäft gegen laufenden Beitrag, das bei der Gothaer Lebensversicherung AG – entgegen dem Markttrend – um fast 15 Prozent zugelegt hat.“
Die gebuchten Bruttobeiträge der Gothaer Krankenversicherung stiegen 2022 um 0,9 Prozent auf 917 Millionen Euro. Wesentlicher Treiber des Wachstums ist die starke Stellung im bKV-Geschäft, das um fast 22 Prozent zulegte. Der Jahresüberschuss wuchs ebenfalls deutlich auf 19 Millionen Euro, was einem Zuwachs von über 23 Prozent entspricht.
„Das herausfordernde Umfeld aus dem vergangenen Jahr wird 2023 bestehen bleiben. Verwerfungen in den Energiekosten, in den Lieferketten und der Fachkräftemangel werden nachhaltige Wirkung auf die europäische Wettbewerbsfähigkeit haben“, ordnet Konzernchef Oliver Schoeller die wirtschaftliche Gesamtgemengelage ein. Das Thema Nachhaltigkeit werde weiterhin ein hohes Momentum haben und bei der Gothaer weiter stark im Fokus stehen. Zwar bleibe das Umfeld in der Lebensversicherung anspruchsvoll und in der Sachversicherung werden sich die Inflationswirkungen in den Schadenaufwänden zunehmend bemerkbar machen, dennoch sehe der Konzern aufgrund der strategisch guten Positionierung, der operativen Agilität und der hohen Resilienz optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. (DFPA/JF1)
Die Gothaer Versicherungen bilden einen Versicherungskonzern, dessen Muttergesellschaft die Gothaer Versicherungsbank VVaG mit Sitz in Köln ist. Die Unternehmensgruppe wurde im Jahr 1820 gegründet.