"Krieg und Inflation dämpfen Stimmung in der Assekuranz"
Durch den Ukraine-Krieg und die rasant steigende Inflation hat die Unsicherheit in der Versicherungswirtschaft zugenommen. Vor allem die Geschäftserwartungen sind spürbar gesunken, meldet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Erstmals seit Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine schätzten die deutschen Versicherer im Rahmen des ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft im Mai 2022 ihre aktuelle Geschäftslage und Erwartungen für die kommenden Monate ein. In einem konjunkturellen Umfeld geprägt von gestörten Lieferketten sowie erhöhter Inflationsdynamiken fallen die Bewertungen der Versicherer in Bezug auf die aktuelle Geschäftslage und die Entwicklung für die kommenden Monate verhalten aus. So fällt die Branchenstimmung zu Jahresbeginn insgesamt pessimistischer aus als im Vorquartal, jedoch zeichnet sich in den einzelnen Hauptsparten ein stark differenziertes Bild ab.
Vor allem die Lebensversicherer blicken deshalb sorgenvoller in die Zukunft, so der GDV. Ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate brachen noch deutlicher ein als die des gesamten Sektors. Denn eine hohe Inflation bedeutet, dass die privaten Haushalte ihr Geld zurückhalten und eher bei vermeintlich verzichtbaren Dingen wie der Altersvorsorge sparen.
Leicht besser sieht es bei den Schaden-Unfall-Versicherern aus. Ihre aktuelle Geschäftslage stufen sie zwar noch immer negativ ein, für die Zukunft ist jedoch der Optimismus sehr hoch. Knapp ein Drittel der Unternehmen (rund 32 Prozent) erwartet eine Verbesserung der Rahmenbedingen in den kommenden sechs Monaten. Dies hat vor allem damit zu tun, dass die Führungskräfte weniger Schäden erwarten als im Jahr 2021, das von der Juli-Flut geprägt war. (DFPA/JF1)
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 487.500 Mitarbeitern, 454 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,8 Billionen Euro zusammengeschlossen.