"Map-Report": Markt der privaten Krankenversicherer driftet weiter auseinander
Das „Versicherungsjournal“ hat den „Map-Report“ (Nummer 903) zum Thema „Bilanzanalyse: Private Krankenversicherung 2008 bis 2017“ vorgelegt. Die Neuauflage der Untersuchung zeige, wie stark das Geschäft der privaten Krankenversicherer (PKV) inzwischen von äußeren Faktoren beeinflusst wird. Es werde deutlich, wie die Gesellschaften weiter auseinander driften und sich zunehmend in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen unterteilen.
Der Vergleich einzelner Anbieter fördere die Markttransparenz, unterstütze eine unabhängige und objektive Beratung und erhöhe die Haftungssicherheit für Vermittler. Die Hand in Hand mit der Politik der Europäischen Zentralbank gehende Zinsentwicklung schlage immer mehr auf die Kunden der privaten Krankenversicherung durch. Für die Branche werde es dabei zunehmend schwieriger, einen ausreichenden Zinssatz zu erzielen. Deutlich zeige sich diese Entwicklung am Rückgang der laufenden Durchschnittsverzinsung. 2017 lag diese noch bei 3,30 Prozent, nach 3,51 Prozent im Vorjahr.
Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen bewege sich 2017 mit 3,46 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (3,71 Prozent). Für das, angesichts anhaltend niedriger Marktzinsen, hohe Resultat der Nettorendite sei auch die weiterhin hohe Auflösung von Bewertungsreserven verantwortlich.
Elf der 31 Anbieter mit Vollversicherten in den Büchern konnten die Bestände ausbauen. In absoluten Werten dominierte die Debeka das Feld mit einem Plus von 29.213 Personen, gefolgt von Axa (4.701), Hansemerkur (4.449) und Signal Iduna (4.222). Ebenfalls noch vierstellig war der Bestandszuwachs auch bei Huk-Coburg mit 2.707 Versicherten. Den größten Bestandsabrieb mussten wie in den Vorjahren die DKV (minus 19.787), Central (minus 9.260), Bayerische Beamtenkrankenkasse (minus 7.705) und Allianz (minus 6.686) verkraften.
Das Neugeschäft schwächelt laut „Map-Report“ marktdurchschnittlich bereits seit sechs Jahren in Folge. Die Beitragsentwicklung habe nach 1,3 Prozent im Vorjahr hingegen wieder etwas Fahrt aufgenommen und stieg, nicht zuletzt durch höhere Beitragsanpassung zum Jahresbeginn 2017, um 4,80 Prozent. Das ist der stärkste Zuwachs bei den Beitragseinnahmen seit dem Jahr 2010 (5,60 Prozent).
Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen verbuchten Mecklenburgische (15,75 Prozent), DEVK (9,35 Prozent), Debeka (9,29 Prozent), R+V (8,66 Prozent) und Hansemerkur (8,01 Prozent). Von den Schwergewichten mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen befanden sich neben der bereits genannten Debeka und Hansemerkur vor allem Axa (6,37 Prozent), Huk-Coburg (6,04 Prozent), Bayerische Beamtenkrankenkasse (5,81 Prozent) und Barmenia (5,67 Prozent) auf Wachstumskurs.
Quelle: Pressemitteilung „Versicherungsjournal“
Das „Versicherungsjournal“ ist ein Informationsdienst für die Versicherungsbranche. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2000. Das Versicherungsjournal hatte den „Map-Report“ Ende 2014 übernommen. (mb1)